#Selbstbestimmungsgesetz bedeutet auch Genitalunabhängigkeit

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Carol Rose
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#Selbstbestimmungsgesetz bedeutet auch Genitalunabhängigkeit

Beitrag von Carol Rose » 01 Jul 2022, 05:56

In Twitter trendet am 30. Juni 2022 der Hashtag #Selbstbestimmungsgesetz auf Platz 1,
weiter zum Thema gehören die Hashtags auf Platz 4 #FrauenSagenNein , Platz 9 #Geschlecht und Platz 12 #Transfrauen

Auslöser war die Einbringung des Themas Selbstbestimmungsgesetz auf der Bundespressekonferenz durch Bündnis90/Die Grünen und FDP in Gestalt der
zuständigen Minister Lisa Paus (Bundesfamilienministerin, Bündnis90/Die Grünen) und Marco Buschmann (Bundesminister der Justiz, FDP)

In den Medien erfuhr diese Vorstellung der Eckpunkte des Selbstbestimmungsgesetz breite Resonanz, Beispiel:
Focus, Selbstbestimmungsgesetz, Neues Ampel-Gesetz soll Geschlechtsänderung beim Amt vereinfachen

Wir haben in der laufenden Diskussion wieder das alte Dilemma, das Geschlecht mit Genital gleichgesetzt wird, nicht nur sprachlich, sondern auch im Verständnis.
Die laufende Diskussion - z.B. unter dem Hashtag #Selbstbestimmungsgesetz in Twitter - krankt doch in erster Linie daran, dass der Begriff "Geschlecht" mit dem Genital als Synonym betrachtet wird. Dass das nicht stimmt, liefert uns doch bereits ein Blick auf das Thema Intersexualität, der uns beweist, dass dieses in der Gesellschaft als primäre Geschlechtsdefinition verwendete "Genital"-Merkmal nicht binär sein muss und somit kein Geschlecht definiert. (sowie auch Chromosomen - siehe z.B. x-Frau - nicht binär sein müssen). Die logische Folge aus dieser Betrachtung kann nur sein, dass ein Genital, woraus der größte Teil der Gesellschaft ein Geschlecht in seinem Verständnis ableitet, kein Geschlecht definieren kann. Hinzufügend ist zu sagen, dass eine Intersexuelle Dir eine genaue Auskunft darüber geben kann, was sie für ein Geschlecht hat, ohne dazu zwischen ihre Beine schauen zu müssen. Sie weiß es. Du erhälst z.B. die Antwort: Ich bin Frau, ich bin Mann oder auch ich bin Zwischen. Egal was sie antwortet, es hängt nie mit ihrem Genital zusammen. Denn ein Genital kann nicht denken. Wir müssen jetzt nur noch den Sprung machen, genitalunabhängig zu denken und dann sind wir bei der einzigen Lösung, dem Selbstbestimmungsgesetz.

In diesem Zusammenhang schrieb ich in Facebook folgende Zeilen, die ich hier festhalten möchte:
Im Medium Twitter liegt der Hashtag #Selbstbestimmungsgesetz seit Stunden auf Platz 1 - weiter zum Thema gehören die Hashtags auf Platz 4 #FrauenSagenNein , Platz 9 #Geschlecht und Platz 12 #Transfrauen - einer der gebetsmühlenartigen Gegenargumente zum Thema ist ja - das Ganze beträfe nur sehr wenig Menschen, interessant was dieses von der Gegenseite als Randthema dargestellter Sachverhalt (hinterfragende Ironie) so eine Resonanz erzeugen kann. Wir sehen also, das Gegenargument wird vom Vortragenden des Argumentierenden bereits ad absurdum geführt, diesem ist es nämlich außerordentlich wichtig dagegen anzugehen. Genau deshalb ist sein eigenes Argument es wäre unwichtig und daher nicht zu beachten - sein eigener Bumerang, der ihm spätestens heute wieder einmal in Twitter vor dem meist nichtwissenden und unaufgeklärten Kopf knallt. Leider bemerkt er dies anscheinend aber nicht. Denn wenn es so unwichtig wäre, würde es den Gegnern auch gar nicht interessieren. Die Wichtigkeit liegt aber nicht in der Quantität der Menschen, die das Gesetz in Anspruch nehmen würden, sondern in der Reaktion derjenigen, die dies nicht wohlwollend akzeptieren oder sogar befürworten würden und vehement wieder einmal auf das Vollbremspedal treten. Der Schmerz dieser Menschen muss unerträglich sein. Gibt es dafür evt. auch schon eine F-Nummer ala F64.0?



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