"Alltagstest"

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JasminRheinhessen
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"Alltagstest"

Beitrag von JasminRheinhessen » 20 Apr 2015, 15:12

Allein die Installation eines "Alltagstest" im TS-System
ist die Ausgeburt der Transphobie,
die das gesamte TS-System widerspiegelt.

Du sollst "testen", ob Du eine Frau bist,
indem dann, wenn der "Schmerz" der Diskriminierung,
die als Meinung dargestellt wird, zu hoch wird,
jemand sagt: Du bist evt. nicht "wirklich" Frau,
sonst würdest Du das aushalten.

Geht es noch perfider ?

Als ob ein Mensch eine Option hätte, eine Frau oder Mann zu sein.


Nicht die Frau oder der Mann braucht einen "TEST",
sondern die Gesellschaft:
Den TEST zu begreifen, dass Naserümpfen Menschen tötet,
wer ihn nicht besteht wird ausgegrenzt !
Genau wie die Frauen und Männer, die diesen TEST nicht
"bestanden" haben !!!


Es geht nicht um Passing, dass "ausreichen" muss.

Es geht um eine Gesellschaft, die Menschen akzeptiert.



Indizes:
Passing - FYG0015
Zuletzt geändert von JasminRheinhessen am 21 Apr 2015, 11:27, insgesamt 1-mal geändert.



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Antwort in einem Thread über "Alltagstest" - von Jasmin

Beitrag von JasminRheinhessen » 21 Apr 2015, 11:22

es gibt keinen TEST
es gibt nur. Du bist Frau. Am Beispiel wenn Du als falsch männlich zugewiesen
wurdest aufgrund Deines Genitals.

Wir sind nun auf der 7. Threadseite und ich frage mich warum das so
schwer ist zu verstehen.

Wenn Du eine Frau bist, hast Du keine Option für den Test.

Und jetzt zu dem gebetsmühlenartig widerundwiderhiereruntergeleierten
Argument,
dass jemand, der sich im Alltag nicht zurechtfindet,
seine OP evt. als Fehler wahrnimmt und "lieber" "Als Mann" leben möchte.

Nein !

Sie will eben nicht "als Mann" leben, und sich bis an ihr Lebensende
von Menschen anglotzen lassen, die sie als Mann einstufen !

Auch wenn sie vom Aussehen her die Assoziation Mann erzeugt !!!

Der Fehler liegt beim Betrachter, der LERNEN muss,
einen Menschen, der "für ihn aussieht" wie ein Mann,
zu hinterfragen, und nicht einfach zuzuweisen und zu sagen: DAS IST EIN MANN.

Wenn dieser Betrachter, also die Gesellschaft,
hier keine Auflagen macht,
und diese Frau akzeptiert und liebt,
was soll dann bitteschön noch ein Test ????

Der Test ist völliger Humbug,
sondern die Aufgabe ist es, eine Gesellschaft zu schaffen,
die nicht nach Aussehen urteilt !

Was mir an diesem Thread auch auffällt ist die Tatsache,
dass hier unter den Tisch fällt,
dass selbst bei einem nach dem TS-System erfolgten "Alltagstest",
der in einer Katastrophe mündet, da die Frau eben absolut nicht
für diese Betrachter wie eine Frau "aussieht" und sie Spott und
Ausgrenzung erntet,
trotzdem keine Option hat, die OP nicht zu machen.

Es gibt 2 Schnittstellen:

1. die Selbstwahrnehmung
2. die Fremdwahrnehmung

Die Selbstwahrnehmung muss beruhigt werden für einige Frauen,
wenn die - ich nenne sie Selbstwahrnehmungsdisharmoniezone
sehr groß ist (diese ist bei jeder Frau verschieden groß/wichtig)
Ist diese sehr groß, spielt die Fremdwahrnehmung eine so geringe Rolle,
dass diese Frau sogar dann Suizid begeht,
weil sie sich selbst nicht akzeptiert
und auch aufgrund einer Akzeptanzgesellschaft,
sofern wir diese theoretisch hätten, nicht gerettet werden könnte,
wenn sie sich für den Sprung von der Brücke entscheidet.

D.h: Diese Diskussion hier über den Alltagstest
ignoriert,
dass die Befriedigung der Selbstwahrnehmung völlig unabhänigg von
der Gesellschaft ist, und von dem was Du sagst,
Du kannst ihr sagen: Du bist eine Frau. Das nützt ihr nichhts.

Die 2. Schnttstelle, die Fremdwahrnehmung wenn sehr wichtig ist,
also bei einer großen Fremdwahrnehmungsdisharmoniezone,
und einer entsprechend kleinen Selbstwahrnehmungsdisharmoniezone,
ist diese Frau sehr stark dem allgemeinen Konsens ausgesetzt,
wie eine Frau auszusehen hat, und versucht aus diesem Grund
ihr Aussehen diesem anzupassen, um ihn Harmonie zu kommen.
Diese Frauen sind oft schon mit sich in Harmonie, mit sich selbst,
aber kämpfen und reiben sich am Betrachter, an der Gesellschaft.
Erfahren sie Nichtakzeptanz, springen sie aus Nichtakzeptanz von der Brücke,
und nicht, weil sie sich selbst nicht lieben
(Hast Du den Unterschied verstanden zum ersten Fall ?)

D.h., diese Frauen sind zu retten, wenn es eine Gesellschaft gibt,
wie ich sie mir wünsche,
auch wenn sie aussehen wie ein Mann für den Betrachter.
Wenn die Gesellschaft lernt, ihre Paradigmen zu brechen,
wie eine Frau und ein Mann auszusehen hat,
und zusätzlich diese Menschen von ihrem Inneren her wertet,
und nicht von ihrem Äußeren (Genital),
haben diese Frauen eine Chance immer in der Gesellschaft als Frau
zu wirken, als Frau gesehen und als Frau geliebt zu werden.

Und wenn Du (alle die das hier lesen sind gemeint)
nun dieses Posting verstanden hast,
hast Du verstanden, warum es von zentraler Bedeutung ist,
den Betrachter zu ändern, die Gesellschaft,
weil eine Frau, die aussieht wie Quasimodo aus der Klöckner von Notre Dame
eben auch eine Frau ist.
Und diese hat, in der jetzigen Gesellschaft und im TS-System,
KEINE Chance,
sie könnte aber überleben und glücklich werden,
wenn die Gesellschaft liebt und akzeptiert.

Wenn Sie aber eine große Selbstwahrnehmungsdisharmoniezone hat,
bringt sie sich desshalb bereits um,
wenn diese nicht harmonisiert/befriedigt werden kann.

Ich hoffe ihr habt mich verstanden,
einige haben es tatsächlich schon geschafft,
aber die kann ich an einer Hand abzählen.


Siehe hierzu auch den Artikel:
innenliegende und außenliegende Geschlechtsidentität...
http://www.freeyourgender.de/forum/view ... t=297#p478

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