Warum wir auf die neurologischen Aspekte bei "Transsexualität" verweisen müssen,
wenn wir den Diskurs nicht im Bereich GENDER GAGA führen wollen.
Beispiel Artikel als Diskussionsgrundlage zur Erörterung des Problems:
Webseite: Evangelisches Frankfurt
Autorin: Antje Schrupp
"Transsexualität ist schöpfungsgemäß, sagt Kirchenpräsident Jung"
http://evangelischesfrankfurt.de/2016/0 ... gsgemaess/
a
Anmerkung:
FYG hofft, dass dieser Artikel auch in weiteren Kreisen innerhalb der evangelischen Kirche
nicht nur Gehör finden, sondern auch auf Akzeptanz stossen.
Zitat Artikelüberschrift:
„Die Zweigeschlechtlichkeit von Frau und Mann ist nicht das einzig Schöpfungsgemäße“
sagte Kirchenpräsident Volker Jung
bei einem Kongress über Transsexualität an der Frankfurter Goethe-Universität,
wo Neurowissenschaft und Theologie miteinander ins Gespräch kamen."
weitere, in diesem Artikel zitierte Teilnehmer des Kongresses in Frankfurt:
Neurowissenschaftler Mark Solms, Universität Kapstadt
Neurobiologe Dick Swaab von der Universität Amsterdam
Warum ist die Neurobiologie ein so wichtiges Feld für Menschen mit sogenannter Transsexualität:
Weil dieses Wissen über unser Geschlecht eine Ursache hat.
Wenn wir diese Ursache weglassen, wird das Aussprechen, dieses Wunsches,
das "selbst bestimmen" des Geschlechtes zu GENDER GAGA.
Die Geschlechtsidentität ist kein Geschlecht, sondern eine Folge.
Die Folge der Ursache der neuronalen Aspekte des Gehirns.
Wir müssen das Geschlecht auf der biologischen / physischen Ebene verhandeln,
und nicht nur auf der psychischen und sozialen Ebene.
Es muss verstanden werden, WARUM jemand sagt:
"Ich bin eine Frau".
Der Diskurs versucht zwanghaft, die Folge als Geschlecht darzustellen.
Wir erhalten dann nur soziale Geschlechtskonstruktionen,
die auf der Ebene der Ethik, der Menschenrechte, des Humanismus verhandelt werden.
Diese Ebenen sind auch Stützpfeiler, aber bleiben in der Luft hängen,
wenn das Fundament, die Basis der neurologischen Argumentation, fehlt.
Ohne neurologisches Argument wird der gesamte Diskurs im Bereich Transexualität
zu GENDER GAGA.
Wenn wir die Ursache nicht benennen, kommen wir in Erklärungsnot,
warum wir Frauen und Männer sind, obwohl unser Genital bei der Geburt ein unpassendes war.
Wir können dann zwar im besten Falle Akzeptanz bekommen, aber kein Verstehen.
Verständnis und Verstehen sind ein immanenter Unterschied.
Verständnis kann auch Mitleid bedeuten, wohlwollen, oder wenn wir Pech haben,
lediglich Toleranz.
Geschlecht darf nicht zu einer "ich wünsch mir was" Kategorie verkommen.
Hier liegt FYG konträr zum Transgender-Label,
das Meinungsgegner wie Birgit Kelle als GENDER GAGA bezeichnen.
In ihrem gleichnamigen Buch
"GENDER GAGA - WIE EINE ABSURDE IDEOLOGIE UNSEREN ALLTAG EROBERN WILL"
https://www.amazon.de/GenderGaga-absurd ... ender+gaga
prangert sie inflationäre Geschlechter an, die zur Beliebigkeit verkommen.
Wenn eine Frau nicht untermauern kann,
warum sie eine Frau ist,
wird es immer GENDER GAGA,
im Sinne von Birgit Kelle bleiben müssen,
was sie über sich sagt.
Wenn man sich den aktuellen Trans-Diskurs in Deutschland (Stand Januar 2017) so ansieht,
ist man etwas verwundert, warum die Untermauerung von Frausein einer selbstbestimmten Frau,
ausbleibt. Diese gibt es nämlich durchaus. Es ist der neurologische Teil, der immer fester Bestandteil
des Begriffes Transsexualität war. Und das Wort "war" ist hier wichtig.
Wo bleibt diese Argumentation im Diskurs ?
Schauen wir uns den Begriff die Abkürzung "Trans*" an, die immer häufiger Verwendung findet,
sehen wir, dass der Begriff Transsexualität nun komplett vom Begriff Transgender assimiliert wird.
Der Begriff Transgender verhandelt lediglich die soziale Ebene, fehlt die Ursachenbenennung,
kommen wir nicht mehr im Diskurs auf die Ebene Transsexualität und bleiben
auf der Ebene des sozialen Geschlechtes.
Dann müssen wir uns über das Verständnis von
"Sie lebt heute (sozial) ALS Frau, war früher (sozial) ein Mann, weil sie ja eigentlich ein (biologischer) Mann ist."
nicht wundern.
Richtig wäre aber, und dieser Paradigmenwechsel ist das Ziel:
"Sie ist eine Frau, lebt heute in ihrem eigentlichen Geschlecht, sie wurde mit männlichem Genital geboren."
Mit dem Kurs "Transgender" und "Trans*", der diesen Paradigmenwechsel nicht vorkommen lässt,
kommen wir da leider nicht weiter.
Wenn Du eine ORGA bist, oder Aktivist_in, zeig mir öffentliche Dokumente der letzten 2 Jahre im Diskurs,
auf Webseiten von ORGAs im Bereich Transsexualität,
die auf neurologische Argumente hinweisen. Ich bin gespannt.
Vor Jahren waren diese fester Bestandteil des Diskurses, zumindest von einigen Vertretern.
z.B. hier eine Expertise von ATME, aus dem Jahr 2011, die gegen die Pathologisierung anschreibt,
S 11-14 gehen auf neurologische Aspekte ein:
http://atme-ev.de/images/Menschenrechts ... tsch-3.pdf
Hier taucht auch wieder Dick Swaab auf, über den Antje Schrupp in ihrem Artikel (siehe oben) berichtete.
ATME bemüht sich im Diskurs, läßt aber 2015 die neurologische Ursache,
in einer bis heute aufwendig beworbenen Stuttgarter Erkärung weg.
Oder wurde diese einfach vergessen?
Und wenn bewußt weggelassen, wie möchte ATME mit der Stuttgarter Erklärung argumentieren,
gegen Bücher wie GENDER GAGA von Birgit Kelle?
Die Stuttgarter Erklärung ist im Prinzip ein Masterpiece, das Birigit Kelle an ihr Buch als Anhang anfügen könnte.
Zur Untermauerung ihrer These, das Geschlecht eine Beliebigkeit wäre.
Sicher ist es richtig und wichtig,
für den Bereich Transsexualität auf Ethik, Menschenrechte und Humanismus zu verweisen.
Aber ohne biologischen Unterbau in der Argumentation, wirkt das wie eine Bitte:
"Bitte, ich bin eine Frau. Darf ich das sein? Danke."
Kirchenpräsident Jung kommt in die gleiche Situation,
wie ATME kommen würde,
wenn ATME Argumente von Birgit Kelle
in einer Talk-Show begegnen müsste.
Jung hat als Basis die Religion
ATME hat als Basis in der Stuttgarter Erklärung die Menschenrechte, den Humanismus, die Ethik
Was ATME argumentieren würde, würde ich gerne hören,
wenn Birgit Kelle mit in der Runde sitzt.
Leider wissen wir das nicht.
Schauen wir uns hier an, was Kirchenpräsident Jung sagt, um dem Vorwurf GENDER GAGA,
hier beschrieben mit "anything goes" entgegenzutreten,
also dem Vorwurf der Beliebigkeit der Geschlechter:
Zitat aus oben verlinkten Artikel aus "Evangelisches Frankfurt"
"Aus christlicher Sicht bedeute eine Akzeptanz von sexueller Vielfalt dabei keineswegs,
dass moralisch-ethisch betrachtet ein „anything goes“, „alles ist erlaubt“ herrscht,
betonte Jung."
und jetzt kommt seine Begründung, aufgepasst !
"Vielmehr gehe es darum,
aus dem biblischen Zeugnis heraus Maßstäbe für ein gerechtes Arrangement der Geschlechter
und für verantwortlich gelebte Sexualität zu finden.“
Wow !
Das ist doch mal ein stichhaltiges Argument.
Birgit Kelle würde nicht mehr aus dem Schmunzeln herauskommen.
ATME hätte sicher ein besseres oder ?
Oder nicht ?
Liebe ATME, besinnt euch auf eure Wurzeln, und schreibt wieder mit neurologischen Argumenten,
damit der Transsexualitäts-Begriff nicht seinen letzten biologischen Inhalten beraubt wird.
Im Moment wird der Begriff Transsexualität vom Begriff Transgender absorbiert,
zusammengefasst im Buchstabengebilde mit Stern: "TRANS*"
"TRANS*" oder "TRANSGENDER" sind die Begriffe des Jahres 2017,
Transsexualität wird verschwinden, oder ihr tut etwas aktiv dagegen.
Denn wozu sollten Redakteur_innen den Begriff Transsexualität noch verwenden,
wenn wir nicht die Diversität zwischen Transgender und Transsexualität immer wieder betonen?
Das geht nur über den neurologischen Unterbau, die Argumente der Hirnforschung,
wenn wir diese Argumente weglassen, haben wir GENDER GAGA.
Birgit Kelle würde dann Recht behalen.
Gesammelte Artikel über Hirnforschungsstudien auf FYG:
http://www.freeyourgender.de/forum/viewforum.php?f=77
Beispiel aus dieser Sammlung, ein Bericht über Studien von Rupert Lanzenberger, Wien:
DiePresse.com "Das Gehirn bestimmt das Geschlecht"
http://diepresse.com/home/science/46795 ... Geschlecht
FYG wünscht sich eine ATME e.V., die den Finger hier in die Wunde legt,
und nicht argumentativ im GENDER GAGA-Modus bleibt,
was leider passiert, wenn alleinig auf Menschenrechte verwiesen wird.
Neben ATME ist FreeYourGender nur noch VTSM e.V. bekannt,
die auch gegen die Genderisierung,
also die Vereinnahmung des Begriffes Transsexualität
im Transgender-Diskurs anschreibt.
FYG ist sonst keine weitere ORGA im TS-Diskurs in Deutschland bekannt,
die vehement auf die neurologischen Argumente verweist.
Worthülsen wie "das Geschlecht sitzt zwischen den Ohren",
die ab und an auf Webseiten verschiedener ORGAs zu finden sind,
sind leider zu wenig.
Da müsst ihr schon etwas mehr tun,
um nicht den Stempel GENDER GAGA aufgedrückt zu bekommen.
Wer fängt an?
Wer hält weiter die Hand still?
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Transsexualität nur GENDER GAGA ?
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