Homophobie, Transphobie - Versuch einer Analyse - ...

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JasminRheinhessen
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Homophobie, Transphobie - Versuch einer Analyse - ...

Beitrag von JasminRheinhessen » 08 Dez 2014, 13:53

Ist Homophobie angeboren, anerzogen, oder woher kommt sie ?

Viele, die diese Gefühle nicht kennen, dazu zähle ich mich auch,
können es schwer nachvollziehen, warum andere Menschen sich in die Sexualität von Menschen,
die diese mit Freude ausüben,
einmischen.

Bei Transphobie müssen wir diese Frage nicht nur in Bezug auf Sex stellen,
und somit sexuellen Präferenzen,
sondern in Bezug auf vorhandene, gelebte und gefühlte Geschlechtsidentitäten.

Bei Transphobie ist die Frage also erschwerend auf Dinge zu richten,
die der Betrachter nicht sehen kann, und: nicht kennt.

Daher:
Nicht mit seinen Erfahrungen assoziieren kann, nicht zuordnen kann,
und daher diese Dinge für ihn fremd sind -
als Ergebnis seiner Betrachtung erhält er:
"Error."

Weder Mann, weder Frau = Error -
nicht auslesbar, nicht auswertbar.

Soll ein Error automatisch Angst, Ekel, Ablehnung erzeugen können ?

Bei Transphobie spielen völlig andere Dinge eine Rolle,
als nur das lapidar "Unbekannte".

Wenn ich ein Gericht in einem Restaurant nicht kenne,
bestelle ich es vielleicht nicht,
aber ich habe keine Angst davor.
Und Ekel kann ich nur haben, wenn ich das Gericht bereits kenne,
und es mir nicht schmeckt,
und werde ich daran erinnert, erlebe ich dieses Gefühl wieder.

Wenn wir jetzt das negative Gefühl mit massiven Schuldgefühlen tauschen,
und das Lesen der Speisekarte, die erneute Triggerung vertauschen mit
dem Kontkat: der verbalen Konfrontation, oder der sichtbaren: ich sehe 2 Männer die sich küssen,
haben wir die Konstellation:

Ich habe Angst, das erlebte negative Gefühl wieder zu bekommen (Vermeidungsverhalten)
Ich habe Ekel, wenn ich es erlebe und meine Verdrängung aufgebrochen wird.
Ich bekämpfe deshalb im Ansatz diese Tendenzen, dass ich die Chance habe, nicht damit konfrontiert zu werden
(lapidares Beispiel: Ablehnung einer Veranstaltung wie Christopher-Street-Day, Ablehnung von Trans per se usw.)

Daher wurde das "Gericht" bereits schon einmal gegessen, verspeist.
Sonst muss keine Verdrängung erfolgen, die Schuldgefühle bekämpft.

Die Erklärung, dass es hier nur um etwas unbekanntes geht, das verneint wird, ist damit nicht zutreffend,
im weiteren Artikel wiederhole und bestätige ich diesen Ansatz,
indem ich weiter aushole und dann den Beweis anhand der symptomatischen Effekte
zu Homophobie und Transphobie innerhalb der Religionen darstelle.



Bei Homophobie und Transphobie spielt vor allem eine wesentliche Rolle,
wenn es um die Gesellschaftsbetrachtung geht:

patriarchaler Machtverlust:
das Machtsymbol geht verloren, befindet sich nun unter dem Minirock, bei der Frau, die es zu unterdrücken gilt

Kontrollverlust der Wertemuster, die die Macht erhalten:
eine richtige Frau ist passiv, ordnet sich unter und hat keinen Penis, wird penetriert

Kontrollverlust von Definitionen die die Macht erhalten:
Penis=Mann, Vagina=Frau

Verlust der Pseudo-Moral, die diese Machterhalte mit Pseudo-Werten füllen und mit Pseudo-Regeln stützen:
Eine Frau ist eine Schlampe, eine Hure eine Nutte wenn sie fremdgeht, ein Mann ein Casanova,
eine Frau mit Penis muss auch eine Hure sein

Verlust der Selbsteinordnung, Orientierungslosigkeit:
wenn Penis nicht mehr automatisch Mann bedeutet, muss ich mich neu definieren, das kann ich nicht,
daher bekämpfe ich Definitionen, die mein Weltbild zerstören

Angst vor Fremdzuweisung, Falschzuweisung:
muss es auf jeden Fall vermeiden, dass ich mit diesen Menschen verwechselt werde,
darf nicht öffentlich dazu stehen, dass ich diese Menschen interessant, anregend, erregend finde,
darf mich mit diesen Menschen nicht öffentlich zeigen

Angst vor Verlust von Gruppenzugehörigkeiten:
da Männer und Frauen letzten Endes eine Gruppe bilden, die sich nicht erklären muss:
ich möchte nicht undefiniert sein, das bin ich dann, wenn mein Penis mich nicht mehr als Mann ausweist,
ich muss bekämpfen, was meine Gruppenzugehörigkeit in Frage stellt




Die nächste Frage ist, wenn es zu Diskriminierungen kommt,

Diskriminierungen, die nichts anderes sind als eine Abwehr der Dinge,
die für diese diskriminierenden Menschen Machtverlust bedeuten,

wie diese Diskriminierungen mit Alibi-Argumenten, begründet, gerechtfertigt werden.

Das kurioseste und paradoxe Rechtfertigungsargument ist die Homophobie und Transphobie selbst:
Damit bestimmte Menschen diese Gefühle nicht bekommen,
soll man "sowas"nicht in der Öffentlichkeit "zeigen" oder "machen".

Das ist genauso, wie wenn ich jemanden das Rollschuhlaufen auf der Straße nur deshalb verbiete,
weil ich es nicht mag, evt. weil mir beim Zuschauen schwindelig werden könnte.
Solche Vergleiche, die den Sachverhalt auf triviale Dinge herunterbrechen sind wichtig,
da sie veranschaulichen,
dass hier ein Täter-Opfer Rollentausch stattfindet.


Mit welchem Recht sie das also tun, was letzten Endes sogar in Gesetze gegossen wird,
oder eben nicht gegossen wird, denn eine Unterlassung ist auch eine Tat,
wie z.B. die Unterlassung der Freizügigkeit des Adoptionsrechtes,
dass auch gleichgeschlechtliche Paare Kinder adoptieren dürfen,
diese Begründunden, die hier dann kommen,
(ungutes Bauchgefühl - deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel vor der BTW 2013)
sollen hier in diesem Artikel nicht das Thema sein,
wurden nur angeleuchtet, damit aufgezeigt werden kann, das Homophobie und Transphobie,
sich selbst legitimiert, und meist in Alibi-Ausreden mündet.

In diesen Artikel soll es nun weiterhin um die Ursachen gehen,
diesen möchte ich mich weiter annähern.


Die Ursachen entwickeln untereinander eine Eigendynamik - und Interaktion.
Sie sind nie isoliert, sondern immer in mehr oder weniger zusammenhängenden Konstellationen zu betrachten.
Sie sind ineinander verwoben und vernetzt, bedingen oft einander,
und müssen entflechtet werden, um sie zu benennen.

1. erzkonservative fundamentalistische Ideologien, Kirchen, Religionen, die Regeln festschreiben,
"was erlaubt ist und nicht",
diese Regeln begründen Moral, Werte, Sitte,
und schließen Dinge aus, die in der Folge die Wirkung haben,
das Homophobie und Transphobie eine Strafe für die ist,
die Menschen dann "erleiden müssen",
weil sie Menschen "erdulden müssen",
die diese Regeln brechen.
Die "Regelbrecher" sind die Sünder.
Die Homophoben und Transphoben sind die Opfer,
die die Qual:
"homophobe und transphobe Gefühle",
desshalb erleiden müssen,
weil die anderen die Regeln brechen.
(Täter - Opfer - Tausch)


2. konservative politische Parteien, die u.a. diesen Regeln folgen,
weil sie die Menschen, die diesen Religionen folgen, als Wähler gewinnen möchten
(Anti-Säkularisationswirkung > kirchliche und weltlich/politische Macht wird wieder verquickt,
bzw. alte überholte Verquickungen werden beibehalten
Stichwort: Kirchensteuer)

3. Lobby-gesteurte nichtunabhängige Medien, die diese Regeln aufgreifen und als Maßstab sehen,
wann Verhalten moralisch "in Ordnung" ist und nicht,
diese Medien werden von Kirche und Politik beeinflusst,
zementieren diese Ansichten

4. Erziehung im allgemeinen:
Weitergabe dieser Wertemuster durch
Eltern, die diese "moralischen" Werte von ihren Eltern vermittelt bekamen,
und diese in ihre Identität assimilierten, was man "tut und nicht tut",
Erziehung in Schule, und dem gesamten Umfeld,
wie die indirekte Erziehung von Pseudoautoritäten wie Pfarrer, Arzt, Lehrer.
kurzer Blick zurück:
Früher waren die wichtigsten und mächtigsten Ämter in einem Dorf, einer Gemeinde:
der Vater (in Preussen redeten die Kinder die Eltern mit Sie an)
der Lehrer (Prügelstrafe an der Tagesordnung)
der Arzt (sehr hohes Ansehen)
der Pfarrer (der Herr Pastor hatte alle Freiheiten)
dies waren noch vor einigen Generationen die wichtigsten Autoritäten mit hohem Ansehen.
Zusammen mit der Prügelstrafe übten sie eine maßgebliche Vorbildfunktion und Erziehung aus.
Werte, Moral, Sitte wurden so von diesem Umfeld direkt definiert.
Dies zeigte sich vor allem am Gehorsam der Soldaten des 1. WK, die Dinge wie Ruhm und Ehre genauso als
wichtig empfanden,wie Essen und Trinken.
Im 2. WK wurden diese Werte-Modelle ersetzt durch das Diktat, dem Führer zu folgen.
Wer diesen Werten nicht folgte, konnte in diesen Systemen nicht aufsteigen,
wenn nicht sogar für den gesellschaftlichen Abstieg gesorgt wurde.
Wenn wir etwas zurück gehen treffen wir automatisch über die Tatsache,
dass die Frauen keine Macht hatten.
Wir müssen hier gar nicht so weit zurück:
Beispiel: Erst 1962 durfte in Deutschland (BRD) eine Fraue ein Bankkonto eröffnen,
erst 1969 war sie voll geschäftsfähig, in Bezug auf Geschäftsfähigkeit dem Mann gleichgestellt.

also folgt hieraus Punkt 5:

5. in einem patriarchisch geprägten System, sei es eine Männerwelt die von Soldatentum geprägt ist,
oder eine religiös fundamentale, oder beides, ist es nicht möglich, das Männer sich küssen.
Dass würde die Autorität der Männer untergraben.
Hier spielt wieder die Kirche Hand in Hand mit weltlichen Interessen,
der Mann (der Patriarch), der die Frauen unterdrückt (Vaterherrschaft über die Familie, nur der Sohn erbt)
Dies wird durch Gesetze, Rituale, Moral, Verhalten gefestigt und legitimiert.
(siehe z.b. Unterdrückung der Frauen in Indien)

In einem Staat, in dem Männer Frauen unterdrücken wollen, darf Homosexualität keinen Platz haben.

der Punkt 5, befeuert wie der Punkt 1 die Medien die nicht unabhängig sind, und diese Ziele kommunizieren,
diese beiden Punkte gehen Hand in Hand und bilden ein Win-Win-System:

Jeder profitiert vom anderen:

Die Männer von der Kirche,
die Kirche von den Männern,
der Staat von der Kirche,
die Kirche vom Staat .

- es ist ein Pakt:

Verlierer: die Frauen.

Und:

die freie sexuelle Vielfalt.

Und:

dIe freie Vielfalt von Geschlechtsidentitäten


Länger sichtbar als Transphobie ist die Tabuisierung der Intersexuellen,
die hunderte Jahre zurückverfolgbar ist.
Intersexuelle sind innerhalb patriarchalen Denkmustern nicht integriertbar
(Penis muss immer Mann sein)


Wird dieser Patriarchismus aufgebrochen,
z.B. durch Feminismus und mehr Rechte für Frauen,
entsteht auch mehr Vielfalt für sexuelle Lebensweisen,
wo Männer weniger Macht haben,
dürfen sie auch schwach sein,
und es entsteht die Möglichkeit Homosexualität in einem Staat zu etablieren.

Alice Schwarzer ist also,
wenn evt. auch ungewollt,
eine Kämpferin gegen Homophobie und Transphobie,
da Feminismus den Patriarchismus bekämpft.

Das Paradoxum, das küssende Frauen
http://www.freeyourgender.de/forum/view ... t=352#p659
ein bedeutend geringeres Problem darstellen,
und weniger als störend empfunden werden, ist dem Patriarchismus geschuldet.
http://www.freeyourgender.de/forum/viewforum.php?f=222



6.
Der Punkt 6 wird häuft angeführt:
Viele Menschen, die homophob sind, haben ein ungutes Gefühl, wenn sie so etwas sehen,
es ist eine Mischung zwischen:
Schuldgefühlen, Scham, Ekel - wir reden hier also nicht über Vorurteile, sondern Gefühle, die dieser Mensch hat,
wenn er über diese Themen redet, oder wenn er mit diesen Themen visuell konfrontiert wird,
z.B. küssende Männer sieht.

Woher kommen diese Gefühle ?
Z.B.: Ein Mann der in frühen Jahren, feststellt, dass gewisse Dinge Spass machen (z.B. erste Dildospiele),
die aber als verboten gelten, beginnt seine Karriere, Trans- und Homophobie für sich auszubilden:

Eltern dürfen das nicht wissen, weil:
Das macht ein Mann doch nicht,
Du bist dann kein richtiger Mann mehr,
andere Männer dürfen Dich dann auslachen,
das ist krank wenn man dies tut -

also alle Vorurteile, die angebracht werden, durch die an der Erziehung Beteiligten,
erzeugen massive Schuldgefühle, nachdem diese Spielarten ausprobiert wurden,
man schämt sich innerlich,
wenn zusätzlich sehr religiös erzogen wurde,
ist die Belastung noch höher,
es entstehen starke Schuldgefühle und Komplexe:

Danach setzen Verdrängungsmechanismen ein, die verhindern sollen, dass sich das Gewissen meldet,
der Kampf gegen sich selbst beginnt, man möchte nicht "unnormal" sein.

Und:
Ich habe gesündigt, ich habe etwas falsches gemacht, ich darf das nicht usw.

Etwas "verbotenes" getan zu haben, wie ein Verbrecher, macht diese Menschen zu Tätern,
die sich schuldig fühlen,
man sieht sie jeden Tag, die "Täter"-Männer, wie sie aus den Autos steigen, auf Autobahnparkplätzen,
sich umdrehen, prüfend, ob sie jemand sieht,
eine völlig andere Bewegungsgestik etablieren als sie sonst haben,
schleichen sie hinter Bäume und Büsche,
immer den Blick zur Seite gerichtet,
ob nicht doch jemand da ist, oder kommt, der sie erkennen könnte.
Sie verhalten sich wie jemand, der dabei ist, etwas unrechtes zu tun.

Hier wird also durch Regelwerke ein Schuldgefühl erzeugt, negative Gefühle mit dem Tun verquickt,
bilden eine Einheit, das Handeln wird zum negativen, da die Gefühle die dabei entstehen auch negativ sind,
eine perfekte Konditionierung, diese wird in der Regel nicht bewusst wahrgenommen,
das erzeugte negative Schuldgefühl verbindet sich direkt mit dem Erlebten.
Das Erlebte wird zusammen mit diesen den negativen Gefühlen verknüpft,
es entsteht eine direkte Assoziation,
der "Betroffene", kann diese Assoziation nicht mehr trennen,
sie ist für ihn so manifestiert, als das er empfindet,
da dieses Gefühl ihm jemand von außen bereitet, als wäre er unbeteiligt,
es muss also an den Männern liegen, die sich küssen, warum er sich ekelt,
es muss daran liegen, dass das schlecht ist, was er selbst tut, warum es ihm hinterher schlecht geht.

Ist die Verdrängung nun stark genug und gelingt,
dass schon bereits im Vorfeld das negative Gefühl,
verhindert,
dass ein "Erleben" gar nicht erst stattfindet,
z.B. Sex mit gleichgeschlechtlichen Partnern" (Homophobie),
oder Sex mit Menschen mit gegensätzlicher Geschlechtsidentität, die aber das gleiche Genital haben (Transphobie),
kommt es bei verbalen oder visuellen Reizen zur Triggerung der Verdrängung.

Schlimmstenfalls funktioniert dann die Verdrängung nicht mehr, und wird aufgebrochen.

Die negativen Gefühle, die die Verdrängung verhindern sollte, werden erlebt, sind greifbar,
sind präsent und demaskiert.

Die Schuld an diesen negativen Gefühlen wird dann an die weitergereicht,
die diese Gefühle auslösen.

Nicht der Homophobe, der Transphobe ist Schuld,
sondern der,
der dieses Gefühl auslöst.

"Nicht der Homosexuelle ist pervers, sondern die Situation in der er lebt"
(Rosa von Praunheim, Filmtitel, 1962)

Ein Mann ekelt sich, wenn er küssende Männer sieht >
Für den Mann, und auch für den anderen homophoben Mann,
dem er das erlebte erzählt,
ist der Sachverhalt klar:
Die küssenden Männer sind an diesem "Ekelgefühl" schuld.



Bleibt die Frage, inwieweit Homophobie auch angeboren sein kann.
Diese Frage würde ich vehement verneinen.

Sie ist eine Folge der Erziehung, die Moral, Sitte und Wertemuster vorschreibt,
und damit die Anerkennung in der Gruppe, der Gesellschaft definiert.
Eine sehr große Rolle spielt hier das Patriarchat, und die Definition der Männer in Gesellschaften.
Diese Wertemuster und Vorgaben, die vermittelten soziokulturellen Verhaltensweise der jeweiligen Generation,
sind maßgebend, für erlebte Schuldgefühle.
Die Folge ist Verdrängung, wenn ich feststelle, dass ich etwas gern tun würde, was aber nicht "erlaubt" ist.

Die Skalierung der Verdrängung ist verschieden stark,
je nachdem, wie das einzuhaltende Regelwerk stark oder schwächer ausgestaltet sein kann.

Schwächer: "nur" die Moral ist "befleckt"

Stärker:
"religiöse Sünde" > Hölle, Strafe, Sanktionen
gesetzliche Verbote > Stilisierung zu einem Verbrecher ($175 in Deutschland)

Je stärker die Regelwerke, je stärker die Verdrängung, je stärker die Homophobie, Transphobie.

Eine Bestätigung dieser Aussage ist in der katholischen Kirche sichtbar, die homophobe Äußerungen noch heute als legitim etabliert (Stand 2014).
Dass muss sie, da ihre Verdrängungsmechanismen für ihre Regelwerke sehr stark angelegt werden müssen,
da die Regelwerke so massiv sind, dass sie sogar menschenrechtsrelevant sind.

Die Bestätigung ist auch in denjenigen Ländern sichtbar,
die religiös fundamentalistische Regelwerke in ihre Staatsform integriert haben,
und die, patriarchisch mitintendiert, ebenfalls stark verdrängen müssen, da ihre Regeln absolut sind:
Starke Regeln: Todesstrafe > starke Verdrängung > starke Homophobie und Transphobie.

Weiterhin eine Bestätigung für die zentrale Rolle, die Patriarchismus einnimmt,
wenn es um die Ursachenforschung von Homophobie und Transphobie geht, ist,
dass die Reaktion von Männern und Frauen auf küssende Männer unterschiedlich ist.
Bedeutend mehr Männer haben homophobe Gefühle, als Frauen.
Dies gilt auch für das Thema Trans, das Frauen viel besser in ihr eigenes Geschlechterweltbild intergrieren können,
und dies gilt in der Gesamtbetrachtung.
Das Homophobie und Transphobie eher Männern zugeordnet wird, wie Frauen,
liegt schon an der Tatsache, wenn wir uns wundern, weil es eine Frage ist:
"Gibt es Homophobie bei Frauen?"
Allein schon, dass dies eine Frage ist, beweist, das dies kein Symptom sein kann,
das in den Medien oft kommuniziert wird.

Denn es fällt in den Bereich dessen, was das Patriarchat zulässt:
Küssende Frauen sind legitm.
Daher müssen keine Verdrängungsmechanismen von Frauen etabliert werden,
wenn sie ihre Freundin schon in jungen Jahren küssen,
dies wird als völlig normal empfunden.

Was keine Schuldgefühle auslöst, muss keine Verdrängung auslösen,
und da es keine aufgebrochenen Verdrängungen gibt,
gibt es keine Homophobie und Transphobie.

Natürlich gibt es diese auch, aber in einer bedeutend geringeren Zahl.

Natürlich gibt es Frauen, die sehr unterdrückt erzogen werden,
evt. sehr religiös (> Frauenfeindlichkeit),
und hier haben wir dann den gleichen Effekt wie bei den beschriebenen Männern.
Die Schuldgefühle müssen dann verdrängt werden,
die Freundin wird verheimlicht, der Mann geheiratet, der nicht die Liebe ist,
aber die Einhaltung der Erwartungs-Normen attestiert.

Sollte eine Frau nicht religiös motiviert sein,
ist sie evt. "nur weltlich konservativ" eingestellt,
was aber die gleichen Effekte auslöst.
In beiden Fällen haben wir es mit der gleichen gemeinsamen Ursache zu tun:
dem Patriarchismus, der frauenfeindlich ist.

Es bleibt dabei: bei Frauen ist Homophobie und Transphobie nur schwach vertreten,
warum,
dies ist es sicher wert, dies in einer eigenen Betrachtung,
innerhalb eines eigenen Artikels zu erörtern.

Festzuhalten bleibt in Bezug auf Frauen:

Das Frauen weniger homophob und transphob sind ist unstrittig,
und dieses Feststellung dient als weiteren Beweis,
dass das Patriarchat,
als Hauptverursacher von Homophobie und Transphobie outet.
Mit dem Patriarchat haben Frauen zwar "auch" zu kämpfen (> Lesbenbewegung, Gleichstellung),
aber ein Mann "immerzu" nicht nur weil er evt.
homosexuell ist, (was das Pendant zur Lesbenbewegung wäre)
oder eine Frau unterdrücken möchte, (was das Pendant zur Gleichstellung wäre)
sondern alleinig schon aus der Tatsache heraus,
weil er ein Mann ist.


Am Schluß noch ein kleines Spiel, um Menschen die Möglichkeit zu geben,
Transphobie und Homophobie zu "verkosten",
die bisher noch nie etwas in diese Richtung selbst erlebt haben.

Schmeckt wirklich lecker !
mal probieren ?

Dazu müssen wir nicht in die Süsswarenabteilung eines Supermarktes,
und heimlich Schoko aus der Alufolie wickeln,
sondern es gibt sie Freihaus und kostenlos.

Am besten funktioniert dies, wenn Du ein Mann bist.
Das haben wir ja nun durch diesen Artikel sehen können.

Du bist in der männlichen Rolle in der Gesellschaft als "richtiger Mann" assimiliert und anerkannt worden ?

Dann sprich einfach Deinen Vater, Bruder, Nachbar (nicht die Nachbarin...), deinen Kumpel am Stammtisch,
im Fußballklub, im Verein, oder einen Kumpel aus der Gruppe,
mit dem Du immer am Wochenende eine Fahrgemeinschaft bildest,
um in ein Bordell in die nächste größere Stadt zu fahren, an mit der Anrede:

"Hallo Schatz", hast Du schon gehört, dass....

Lustig ?

Du könntest Dein blaues Wunder erleben.

Eine Frau unter Frauen wird hier bedeutend,
bzw. ausschließlich positive Reaktionen ernten.
Zuletzt geändert von JasminRheinhessen am 12 Jan 2015, 05:14, insgesamt 16-mal geändert.



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Homophobie, Transphobie - ein Teilaspekt in Kurzform -

Beitrag von JasminRheinhessen » 03 Jan 2015, 23:59

Homophobie und Transphobie:

Tritt dann auf, wenn das eigene Gefühlserleben Scham auslöst,
weil die Erziehung bestimmte Gefühle absolut verneinen muss,
die Prägung durch die Erziehung, die Moral, Sitte, Werte definiert hat.
Besonders dann, wenn diese Wertemuster in einer sehr autoritären Form vermittelt wurden.

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