Antje schrieb einen eher unspektakulären Blogartikel,
https://antjeschrupp.com/2019/08/30/zwa ... chaedigen/
sie erwähnte das menschenunwürdige TSG und wies darauf hin,
dass das Narrativ "der Mann zeugt - die Frau empfängt", eine Falschdarstellung ist,
da auch die Frau beim Zeugungsprozess mit der Eizelle beteiligt ist, zur Zeugung also beide Geschlechter beteiligt sind.
Vollkommen richtig. In diesem Narrativ sehen wir wieder die Erhöhung des Mannes.
Die Frau wäre passiv, der Mann aktiv.
Ich schrieb ihn Antje's Blog diese Zeilen:
Meine Antwort führt zu einer globalen Fragen über die einzelnen Diskursbereiche hinaus.
Was ist die Ursache des Patriarchats?
Spannend finde ich Deinen Blogartikel aus folgendem Grund:
Es verschmelzen hier der sogenannte feministische Diskurs mit seinen Anliegen zusammen mit dem Diskurs,
der das Genitalgeschlecht als zugewiesenes Geschlecht, dass das biologische Geschlecht sein soll, infrage stellt.
Angeboren heißt im englischen "congenital". Interessant. Das Genital ist eben für das Patriarchat sehr wichtig,
da hier der Penis als Symbol gebraucht wird, wer Macht ausüben darf und wer nicht.
Auch das englische Wort "man" heißt nicht nur Mann, sondern auch Mensch.
Dir wird auch niemals ein weiblicher Vorname als Nachname begegnen: Herr Margarete. Undenkbar. Dabei gibt es durchaus
männliche Vornamen als Nachnamen. Herr Otto. Herr Albrecht. Diese beiden männlichen Vornamen gehören zu den häufigsten
Familiennamen. Das Patriarchat durchdringt unsere Gesellschaft durch jede Pore, uns ist das gar nicht mehr bewusst.
Aber es ist mühsam, von den Symptomen eines Artefaktes zu berichten. Das finden wir ständig in allen Feminismus-Diskursen.
Was ich spannend finde, nicht nur die Auflösung des Patriarchats zu proklamieren, sondern zu versuchen,
eine Ursachenerklärung zu etablieren.
Denn es ist sehr wahrscheinlich, dass so etwas wie das Patriarchat, nicht einfach dekonstruiert werden kann,
wenn wir nicht wissen, warum es überhaupt entstanden ist und immer noch existiert.
Ob unser Ergebnis heute die damaligen Suffragetten zufriedenstellen würde, wenn sie unser Heute sehen könnten?
Die Erklärung vom starken, wilden, von Baum zu Baum springenden Ur-Mann, der die Frau beschützt, ist mir zu kurz gegriffen.
Spätestens nach Einzug der Bildung, der Philosophie und Wissenschaften hätte sich diese Ursache, rein aus kognitiven und logischen
Gründen, von selbst auflösen müssen.
Spätestens seit eine Frau zu Kleidern, Lippenstift und Nagellack greifen konnte,
um damit zu demonstrieren, wer der eigentliche Bittsteller ist.
Für mich liegt die Ursache des Patriarchats im geschlechtlichen Empfinden. In der Autotransphobie.
Diese Theorie benötigt die Annahme, dass wir aufgrund unserer nonbinären Gehirnprägung Zwitterwesen sind.
YIN-YANG leben oder nicht leben, wird dann zum Scheideweg eines sexuellen Charakters.
Wenn ich YIN verdrängen muss, weil ich alles Weibliche in mir hasse, führt das automatisch dazu,
dass ich Frauen unterdrücken muss. Ich kann nicht gleichzeitig über Frauen ein Loblied singen,
wenn ich jeden Tag meine weiblichen Gefühle, meine weibliche Identität, die weiblichen Anteile in mir, ablehne.
Diese Ablehnung wird auf die Frauen projiziert. Das Ergebnis ist eine patriarchale Haltung gegenüber der Frau.
Diese Autotransphobie, das gehört auch zu meiner Theorie, kann nicht angeboren sein,
sie wird kognitiv erworben.
Die Bewegungen, die Geschlechterrollen auflösen, sich nonbinär und Queer nennen, drücken aus:
Wir sind nicht autotransphob. Wir unterdrücken keines unserer Anteile, wir unterdrücken gar nichts.
Wir müssen nicht einmal von uns sagen, dass wir YIN oder YANG sind.
Dazu scheinen aber nicht alle fähig zu sein. Viele brauchen die YIN und YANG Grenzziehungen, sehr sogar.
Wir sehen diese "Grenzzieher" auch im sogenannten Transsexuellen-Diskurs. "Truscum" werden sie genannt.
Ihr Credo: Ich bin eine Frau, aber Du bist keine Frau, weil Du ... weil Du... weil Du... (beliebiges einsetzen, oft wird Genital-OP genannt).
Auch im Feminismus-Diskurs gibt es diese Abgrenzungen, die sich auch auf patriarchale Genitalgrenzen berufen: die "TERF's"
(trans-exclusionary radical feminist)
Wir haben eine Grenzlinie zwischen Mann und Frau, aber noch eine wichtigere zwischen autotransphob und nichtautotransphop.
Was automatisch in meiner Theorie patriarchal und nonpatriarchal bedeutet.
Gendermainstream löst patriarchale soziale Geschlechterrollen auf. Deshalb wird Gendermainstreaming vom Patriarchat bekämpft.
Sogenannte Transsexualität(SIC!) wird als gesellschaftliches Artefakt bekämpft, weil sie das Genital als Symbol des Patriarchats neutralisiert.
Genauso Intersexualität, sie wird ausgeblendet, tabuisiert, stigmatisiert. Wegoperiert. Intersexualität zu bejahen würde die Formel
Penis=Mann ebenso auflösen wie Transsexualität dann, wenn wir einer Frau mit Penis ein biologisches weibliches neuronales Geschlecht zugestehen.
Frauen werden vom Patriarchat kategorisch bekämpft. Die Bekämpfung der Frauen ist im Patriarchat immanent.
Feministinnen sind nichts anderes, als Frauen, die diese Unterdrückung aufheben wollen, mit welcher Methode
oder Feminismusströmung auch immer.
Schwule und Lesben, auch Bisexuelle, stören die Frauenunterdrückung, da sie die sexuelle Rollenverteilung in Herr und Sklavin durchbrechen.
Wir müssen uns daher einen Graben vorstellen: Dieser ist, wenn er etabliert ist, unüberwindbar.
In einem kürzlich verfassten Aufsatz, "TRANSSEXUALITÄT und GENITALOPERATION, soziale und politische Effekte",
habe ich diesen Graben "Mariannengraben des genitalen Geschlechterverständnisses" genannt.
Auf der einen Seite leben die, die nicht autotransphob sind, automatisch nonpatriarchal agieren,
und auf der anderen Seite die Transphoben, patriarchal agierenden, sie kooperieren mit Religion und allem was Macht bringt: Kapital.
Die Heteronormativität ist patriarchale Norm und Spiegel des Patriarchats. Nichthetero daher nonpatriarchales Verhalten und zu diskreditieren.
Die Menschen auf der Seite des patriarchalen Grabens verdrängen. Bis zum Hass. Selbsthass wird ins Außen projiziert.
Von häuslicher Gewalt in konventionellen Ehen, Gewalt gegen Weibliches per se, bis zum Bekämpfen von nonpatriachalem Verhalten: Transenklatschen, Vergewaltigung (corrective rape) von Lesben, Gewalt gegen Schwule, die Skala der Gewalt reicht von Mobbing bis zum Mord.
Homophobie ist nichts anderes als Autotransphobie, die ins Außen projiziiert wird.
Auf der einen Seite also die Aggression, auf der anderen die Liebe mit dem Sonnenblumensymbol,
die Seite, die keine Probleme der Verdrängung hat.
Wir müssen uns also, wenn wir diesen Graben schließen wollen Gedanken machen,
woher Autotransphobie kommt.
Es ist eine Angst, des Verlustes von Männlichkeit. Mit welchem Inhalt der Begriff auch immer gefüllt sein mag.
Dass er gefüllt wird, dafür sorgt die jeweilige Kultur, in der Menschen mit Penis aufwachsen,
die zu patriarchalem Verhalten erzogen werden.
Eines ist auch deutlch zu sehen: Autotransphobie und patriarchales Verhalten ist vorwiegend
bei einem körperlichen System anzutreffen, in dem der Testosteronanteil sehr hoch ist.
Die globale Frage über die Diskursebenen hinaus
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