Draufsicht oder Aussicht

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Rosi
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Draufsicht oder Aussicht

Beitrag von Rosi » 16 Feb 2015, 23:20

Aus welcher Sichtweise sind die Dinge aufzurollen?

In der Draufsicht, so wie Andere uns betrachten, oder aus uns heraus, so wie wir uns selbst erklären?

Die Versuche, uns in der Draufsicht zu erklären, werden an dem Punkt scheitern, sobald es darum geht,
unsere Gefühle zu beschreiben, man versucht, unser Inneres zu erklären. Hier müssten wir dann spätestens
Andere mitnehmen, in uns zu gehen, ihnen unsere Welten mit unseren Augen aufzuzeigen.

Auch in dieser Sicht versuche ich mich schon Zeit meines Lebens zu ergründen, zu erfühlen, zu erfahren
und zu benennen. Bis heute kann ich es nur einkreisen, jedoch nicht auf den Punkt bringen. Wie soll ich
mich nun Anderen verständlich erklären?

Da es mir, mit all meinem geheimen Wissen um mich, nicht möglich ist mich lückenlos zu erklären und ich
selbst viele Dinge einfach als IST hinnehmen muss, spreche ich erst recht jedem Außenstehenden dieses
Können ab.

Letztlich werden wir aber nicht umhin kommen, Andere mitzunehmen, ihnen verständlich zu machen, wie
und wann uns geholfen ist.

Damit uns dies gelingt, denke ich, brauchen wir eine direkte Gegenüberstellung von Draufsicht und der
Sichtweise aus uns heraus. Diese Sichtweisen müssen jeweils erkenntlich gemacht werden um letztlich
Außenstehenden die Möglichkeit zu geben, ihre Wahrnehmung oder Sichtweise in die unsrige „umzurechnen“.

Weil unterschiedliche Perspektiven bei jedem Austausch zu Unverständnis bis hin zu Aggressionen führen
können, kann man gar nicht genug Zeit dafür verwenden, die gemeinsame Basis und Sichtweise festzulegen,
zu formulieren und klarzustellen. Dies bietet auch die Möglichkeit, bei Streitigkeiten, immer wieder auf den
letzten gemeinsamen Punkt zurückzukehren – und sei es eben die gemeinsame Basis oder Sichtweise.


Ich bin zwar "weich", aber darin bin ich "knallhart"

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JasminRheinhessen
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Re: Draufsicht oder Aussicht

Beitrag von JasminRheinhessen » 17 Feb 2015, 11:16

.
Du sprichst einen wichtigen Punkt im Verstehen der Gesamtthematik an:

Die Unterscheidung zwischen Eigenwahrnehmung und Fremdwahrnehmung,
die Du analog Aussicht (Eigenwahrnehmung) und Draufsicht (Fremdwahrnehmung) nennst.

Diese Unterscheidung ist wesentlich, um Probleme, Entscheidungen und Kausalitäten,
zwischen den Empfindungen von Frauen(IF), Männern(IM) und Betrachtern erklären zu können.

IF > Identitätsfrau, IM>Identitätsmann
Dies ist eine Kennzeichnung der Gehirngeschlechtersprache, kein Geschlecht,
IF kennzeichnet, dass der Begriff Frau nicht im genitalistischen Sinn gemeint ist,
sondern in diesem Fall eine falsch zugewiesene Frau meint.


Du fragst nun:
Aus welcher Sichtweise sind die Dinge aufzurollen ?
In der Draufsicht, so wie Andere uns betrachten, oder aus uns heraus,
so wie wir uns selbst erklären?


Die erste Feststellung muss nun lauten:
Für alle Betrachtungen sind immer beide Schnittstsellen zu berücksichtigen,
fehlt eine Schnittstelle, wird der Sachverhalt nicht mehr gänzlich dargestellt,
sondern nur noch Teilaspekte.
Dann können auch Symptome, nicht mehr logisch erklärt werden.
(Warum sprang sie von der Brücke, alle hatten sie doch akzeptiert)
Egal welches Ziel wir verfolgen in der Erklärung, keiner kann daraus einen Erkenntnisgewinn ableiten, wenn eine Schnittstelle fehlt.


Die Antwort ist also:
Es müssen immer beide Sichtweisen Berücksichtigung finden. Immer.


Warum ist das so ?
Ist es nicht unerheblich für meine eigene Erklärung, was ein anderer denkt,
wie ein anderer mich sieht ?


Nein, es ist nicht unerheblich für die Eigenwahrnehmung,
wie ein anderer mich sieht, wie er auf mich reflektiert,
und damit die Bewertung meiner Fremdwahrnehmung festlegt,
die dadurch meine Eigenwahrnehmung wieder in Frage stellt.

Heisst: ich kann meine Eigenwahrnehmung nicht isoliert in einen Ruhepunkt setzen und dort halten,
sobald ich mit einem Betrachter interagiere, der mir ein Fremdwahrnehmungsergebnis übermittelt.

Ist dieses (sehr) negativ, wird mein Eigenwahrnehmungsergebnis in Frage gestellt,
und von mir revidiert.

Das Thema betrifft den Bereich, den FYG Harmonisierung nennt:

1. Es ist die Verhandlung zwischen meinem Gehirngeschlecht und mir,
was zu einem Eigenwahrnehmungsergebnis führt.
2. Es ist die Verhandlung zwischen meinem Gehirngeschlecht und mir,
unter Berücksichtigung der erhaltenen Fremdwahrnehmung

Wenn wir diese beiden Faktoren auch auf das bewusste Identitätsgeschlecht übertragen,
(das Gehirngeschlecht wirkt unbewusst), erhalten wir nicht 2 sondern 4 Schnittstellen.

Wenn wir jetzt noch den wesentlichen Faktor berücksichtigen,
dass die Eigenwahrnehmung für eine Person nicht so wichtig sein könnte,
wie die Fremdwahrnehmung, bzw. umgekehrt, erhalten wir zusätzlich den wichtigen Faktor
dass diese Punkte gewichtet sind, stufenlos.
Beispiel Gewichtung der Wichtigkeit:
Eigenwahrnehmung 30%, Fremdwahrnehmung 70%.

Das Verstehen dieser 4 Schnittstellen, und das Berücksichtigen, dass der Bereich,
den ich für meine Eigenwahrnehmung harmonisieren möchte,
der Bereich ist die Zone die nicht passt > Eigenwahrnehmungsdisharmoniezone,
immer verschieden groß und wichtig sein kann,
dann verstehen wir, (verschiedenes) Verhalten von Menschen während der Harmonisierung.

Der letzte Absatz gilt analog, wenn wir statt Eigenwahrnehmungsdisharmoniezone (EWDZ) die Fremdwahrnehmungsdisharmoniezone (FWDZ) einsetzen.

Die Betrachtung dieses Sachverhaltes hatte ich in einem Buchartikel begonnen,
der Artikel enthält bereits diese wichtigen Differenzierungen:
http://www.freeyourgender.de/forum/view ... =366&t=297


Unabhängig, ob ein Betrachter in der Lage sein wird,
unsere Denkweise nachzuvollziehen, wirken diese 4 Schnittstellen immer,
sobald wir mit einem Betrachter kommunizieren.
Auch seine Reaktion fließt dynamisch in unsere Bewertung für uns mit ein.


Du schreibst nun:
Die Versuche, uns in der Draufsicht zu erklären, werden an dem Punkt scheitern, sobald es darum geht, unsere Gefühle zu beschreiben, man versucht, unser Inneres zu erklären.
Hier müssten wir dann spätestens Andere mitnehmen, in uns zu gehen, ihnen unsere Welten mit unseren Augen aufzuzeigen.


Du beschreibst hier die Anforderung, dass Du einem Betrachter Deine Eigenwahrnehmung erklären möchtest, und warum, Du daraus Entscheidungen ableiten musstest.
Konkret könnte dass z.B. bedeuten, dass Du einem Betrachter erklären möchtest oder auch musst,
warum Du Dich einer Angleichung, z.B. einer gaOP unterzogen hast.
Ein Versuch könnte sein: "Weil ich eine Frau bin".
Dieses Extrembeispiel, liefert schon die Erkenntnis, dass ein Betrachter hier im Verständnis nicht weiterkommen kann.
Aber auch wenn wir eine Abhandlung von 10 Seiten schreiben, oder sogar ein Buch, ist es möglich,
dass ein Betrachter dies nicht verstehen kann, es ist sogar sehr wahrscheinlich dass er es auf seiner Verständnisebene nicht "versteht".

Jetzt erhalten wir eine Reaktion:
Der Betrachter verwirft unsere Begründung. Ganz rational. Ganz pragmatisch.
Da er sich in seiner genitalistischen Verständinis-Erklärungswelt befindet und uns nicht folgen kann.
Dieses negative Feedback kann sich auf vielerlei Arten ausdrücken:
In der verbalen Unsichtbarmachung bis zur verbalen falschen Fremdzuweisung,
in der direkten verbalen Verneinung, in der Verneinung Deiner Begründung verbal,
in einer Abneigung, oder sogar bis zu Hass. (>Transphobie)

Egal welchen Grad dieses negative Feedback erreicht,
wir können dadurch unseren bereits erreichten Ruhepunkt der Eigenwahrnehmung verlieren,
dieser wird sich nach erhaltenem negativen Feedback wieder verändern, und zwar dann, wenn wir eine grosse Fremdwahrnehmungsdisharmoniezone befriedigen müssen.
Genauso kann er sich aber auch nach positiven Feedback verändern,
und zwar in dem Maße, dass diese Außen-Akzeptanz uns entstresst,
und wir unsere Harmonisierung für unsere EWDZ dadurch einfacher gestalten können,
heißt: Einfacher unsere Eigenakzeptanz erreichen können.



Bedeutung und Auswirkung der Gewichtung der EWDZ, FWDZ:

Eine große Fremdwahrnehmungsdisharmoniezone befriedigen zu müssen, würde bedeuten,
dass es uns wichtig ist, wie ein Betrachter uns wahrnimmt.

Versuchen wir uns das bildlich vorzustellen, ist es einfacher:
EWDZ: 10% Wirkanteil für die Harmonisierung
FWDZ: 90% Wirkanteil für die Harmonisierung

Bedeutet: Nachdem wir unsere Selbstfindungsphase zu einem Ruhepunkt der Harmonisierung gebracht haben, sind wir mit uns selbst in Harmonie.

Die EWDZ ist harmonisiert.

Egal welcher Aufwand dazu nötig war, welche Art von Angleichungen.
Wir sind in Harmonie mit uns.

Da aber angenommen unsere FWDZ aber einen hohen Wirkanteil hat,
ist es für uns sehr wichtig, wie wir vom Betrachter wahrgenommen werden.

In diesem Fall trifft zu, dass wir z.B. für uns selbst eine Harmonisierung hätten erreichen können,
die z.B. keine gaOP benötigt hätte, die wir (nur) für uns gebraucht hätten.
Sondern die gaOP wurde aus dem Grunde gemacht, dass ein Betrachter mich "richtig" wahrnimmt.
(>Damensauna-Fallbeispiel)
Läuft die Operation unzufriedend aus, und das Ergebnis ist optisch in einem Bereich,
der dem Betrachter nicht das "richtige" Ergebnis liefert,
sind wir wiederum mit uns selbst nicht mehr zufrieden,
auch wenn wir zuHause ohne Betrachter sitzen und alleine sind,
da die FWDZ nicht befriedigt werden konnte.
Unsere EWDZ kippt desshalb auch wieder in Disharmonie, obwohl sie bereits harmonisiert war.
Wir sagen dann selbst:
Meine Vagina gefällt mir nicht, geben aber damit nur die Bewertung des Betrachters wieder.
Wir müssen dann selbst unsere EWDZ wieder in Harmonie bringen.

Wäre die Prozentgewichtung vice versa, wäre eine Bewertung des Betrachters für unsere
Eigenwahrnehmung fast gefahrlos.
Der Betrachter (>wirkt auf FWDZ) hätte keinen starken Einfluss auf unsere Eigenwahrnehmung (>EWDZ bleibt befriedigt).
Auch hätten wir dann, wenn wir eine gaOP duchgeführt hätten, diese immer nur für uns selbst gemacht, nie für den Betrachter.(> zur Befriedigung der EWDZ)



Wirkung der Nichtakzeptanz für verschiedene Gewichtungen
der EWDZ und FWDZ
oder übersetzt:
grosse: EWDZ: hoher Grad der Wichtigkeit unserer Aussage über unsere Aussicht
grosse FWDZ: hoher Grad der Wichtigkeit der Bewertung unserer Draufsicht.

Die EWDZ und FWDZ hat immer eine stufenlose Gewichtung:
Dieser Sachverhalt hat für die Wirkung von Nichtakzeptanz,
Außen-Nichtakzeptanz wie auch der Eigen-Nichtakzeptanz,
eine zentrale Bedeutung:

Fallbeispiel:
EWDZ: 10% Wirkanteil für die Harmonisierung
FWDZ: 90% Wirkanteil für die Harmonisierung
mit hoher FWDZ-Gewichtung sind wir von der Akzeptanz des Betrachters abhängig.
Wir können es ohne (Fremd)Akzeptanz nicht erreichen, uns zu harmonisieren.
(>die EWDZ in Harmonie zu halten, auch wenn bereits durch uns harmonisiert)


Nichtakzeptanz des Betrachters/Gesellschaft für das Fallbeispiel:

Symptombeispiel 1: (Wechsel meines Umfeldes)
Das führt z.B. zu einem Umzug in eine andere Stadt, oder in ein anderes Land,
dass in diesen Bewertungen mehr Akzeptanz verspricht.
Fallbeispiel-Gewichtung vice versa:
Ich könnte auch in Teheran arbeiten, und würde den Job in Köln ablehnen.

Symptombeispiel 2: (Wichtigkeit der Meinung in der Gesellschaft)
Das bedeutet wiederum, dass es für Dich dann sehr wichtig ist,
wie der politische Diskurs in dieser Frage in der Öffentlichkeit verläuft.
Fallbeispiel-Gewichtung vice versa:
Ich beteilige mich nicht am politischen Diskurs in diesen Fragen. Er interessiert mich nicht.


Symptombeispiel 3: (gaOP nur für den Betrachter, "eigentlich" nicht für mich)
Dies bedeutet auch wiederum, dass wir uns sehr nach den Betrachter richten müssen,
um möglichst eine gute Akzeptanzbewertung von ihm zu erhalten:
Wir versuchen sogar unbewusst, (seine) genitalistischen Denkweisen zu imitieren,
fangen an, nongaOP(IF) nicht zu akzeptieren, weil sie einen Penis haben.
Um die Meinung und Note des Betrachters die er uns gibt, zu bestätigen, da wir (für ihn)
die gaOP gemacht haben, und er uns nur dann "erkennnt", wenn wir genitalistisch entsprechen.
Dieser Kuschelsex mit der Akzeptanz des Betrachters führt zu einer reaktionären Haltung,
gegenüber Frauen(IF), die sich ohne gaOP harmonisieren konnten.
Diese Nichtakzeptanz dieser Art von gaOP(IF) (mit hoher FWDZ) gegnüber nongaOP,
nimmt einen hohen Anteil im Innenpolitischen Diskurs ein,
da diese auch in Entscheidungtsgremien sitzen,
die dann selbst Novellen im TSG, die keine OP für die Personenstandsänderung mehr als Auflage haben, verurteilen müssen
(>Anforderung der genitalistischen Betrachtung folgen zu wollen, für maximale Akzeptanz
des Betrachters, der Verständniswelt des Betrachters zu enstprechen ist wichtiger als ihn aufzuklären. Ihm einfach zu entsprechen, ist die schnellste und einfachste Variante,
meine hohe FWDZ zu harmonisieren)

Gewichtung vice versa: (>hohe EWDZ)
Ich brauche keine gaOP, ich konnte mich mental harmonisieren, und mein männliches Genital in meine Verständniswelt integrieren. Deute es für mich um: Sage: Es ist ein langer Kitzler (Metapher)
(>Anm: auch eine Neovagina muss harmonisiert werden, da mir ja selbst bekannt ist, dass es die OP gab)
Oder weitere Möglichkeit für die Gewichtung vice versa: (>hohe EWDZ)
Ich brauche die gaOP, aber der Betrachter spielt hierbei keine Rolle, ich brauche sie für mich,
auch wenn ich auf einer einsamen Insel wäre, bräuchte ich sie.
(>Anm: Der Inselvergleich schließt aber die Wirkung des Identitätsgeschlechts aus, ist also nur eine ungültige Metapher, da ohne kognitive Prägung wir uns evt. in einem anderen Identitätsraster
harmonisiert hätten)


Du schreibst:
Auch in dieser Sicht versuche ich mich schon Zeit meines Lebens zu ergründen, zu erfühlen, zu erfahren

Du erklärst, das Du ständig Deine Eigenwahrnehmung hinterfragst und einjustierst:
>Harmonisierung der EWDZ
Da Deine FWDZ evt. hoch ist, wird Deine EWDZ bei negativem Feedback auf Deine FWDZ,
ständig in Frage gestellt, und muss von Dir immer neu justiert, harmonisiert werden.
Auch dann, wenn sie bereits zwischenzeitlich in Harmonisierung gekommen war.


Beispiel:

Ausgangspunkt:
Du bist mit Dir in Harmonie (bist mit Deinem Körper zufrieden)
Du gehst Shopping, ein Fremder Mann spricht Dich an, er fragt, ob Du vorher ein Mann warst.
Das Erlebte führt dazu, dass Deine Harmonie einen Reset erhält:
Sie kippt in Disharmonie.
Die Aufgabenstellung der FWDZ ist noch nicht gelöst (unterstellt: 90% Wirkanteil)
und das führt zum Ergebnis, dass DU mit Dir selbst (>EWDZ Status wird auf Disharmonie gesetzt)
nicht mehr zufrieden bist.
Du sitzt zu Hause, machst Dir brauchst erstmal einen Kaffee und hast schlechte Laune (>Disharmonie)
Du musst jetzt, den Scherbenhaufen
(der Betrachter hat durch die Nichterfüllung Deiner hohen FWDZ auch Deine EWDZ zerschlagen)
wieder für Dich in Harmonie bringen,
und dass unbhängig der Anwesenheit eines Betrachters.
Nach einigen Tagen: Du hast dich (wieder) harmonisert.
Du gehst Shopping:
Das nächste Erlebnis kann ein positives sein:
Der optimal-Zustand für Dich: die EWDZ bleibt stabil, da Deine FWDZ bestätigt wurde.


Du schreibst:
...und zu benennen. Bis heute kann ich es nur einkreisen,
jedoch nicht auf den Punkt bringen. Wie soll ich mich nun Anderen verständlich erklären?


Sagt aus, dass Du noch keine Selbstdefinition gefunden hast,
die Du einem Betrachter, der genitalistisch denkt, übermitteln kannst.
Du kannst, dass was Du von Dir weißt, nicht über ein Erklärungsmodell verbalisieren,
da es dafür keine Worte gibt, da die Basis für den Betrachter fehlen würde,
dich zu verstehen.
Du arbeitest also noch an Deiner Harmonisierung für die EWDZ,
diese ist nicht abgeschlossen und es fehlt die Möglichkeit, zu sagen "Warum das alles so ist"
Dadurch siehst DU dich nicht in der Lage, einem Betrachter entgegenzutreten,
der Dich verstehen kann - das Problem bezieht beide Zonen mit ein:
EWDZ und FWDZ - die EWDZ muss immer zuerst harmonisiert werden,
vorher kann ich einem Betrachter "nichts verkaufen", was er verstehen soll,
da ich die Ware selbst benennen kann.
(Schnittstelle: Gehirngeschlecht <> Identitätsgeschlecht <> Dein Körper <> Betrachter)

Es ist daher in diesem Fall so, dass Du Deine EWDZ noch nicht harmonisieren konntest.
(Schnittstelle: Gehirngeschlecht <> Identitätsgeschlecht <> Dein Körper)
Eine Harmonsierung führt immer auch zu einem Erklärungsmodell und zu einer Identität,
innerhalb des Identitätsrasters der innerhalb des Identitätsgeschlechtes verhandelt wird.
Auch die GenderQueer-Definition ist eine Definition:
Die Definition liegt darin, die vorhandenen Definitionsraster abzulehnen.


Du schreibst:
Da es mir, mit all meinem geheimen Wissen um mich, nicht möglich ist mich lückenlos zu erklären und ich selbst viele Dinge einfach als IST hinnehmen muss, spreche ich erst recht jedem Außenstehenden dieses Können ab.


Wenn Du keine Ruhepunkt, keine Harmonisierung gefunden hast, was Du ausdrückst damit,
dass Du Dich selbst nicht erklären kannst,
kann ein Betrachter nicht für Deine Harmonisierung sorgen, wenn er die Erklärung für Dich übernimmt.
Die EWDZ muss immer selbst harmonisiert werden.
Der Betrachter, kann dies nicht (Du sprichst ihm ab, Dir helfen zu können, z.B. Erklärungen zu liefern)
Das kommt daher, dass der Betrachter nur in deine FWDZ hineinwirken kann.
Bestätigt er die FWDZ und bringt sie damit in Harmonie (>optimales Passing),
hilft es Dir trotzdem nicht, wenn Du dich selbst noch nicht mit Deiner EWDZ harmonisiert hast.
Auch wenn die EWDZ nur 20% ist, sind diese wichtig,
unharmonisiert bleibt immer eine Disharmonie,
mit zwar schwächerer Wirkung in Deiner Reaktion (evt. keine gaOP nötig)
aber Du bist immer im Unklaren mit Dir

Ist die EWDZ sehr hoch, kann auch Akzeptanz von außen (Befriedigung der FWDZ)
nie eine Harmonisierung herbeiführen,
da die eigene Nichtakzeptanz die EWDZ noch nicht harmonisiert hat.


Beispiele für hohe EWDZ
Symptombeispiel 1:
Du verwirfst für Dich die gaOP, weil Du schon von vorneherein weißt,
dass Du auch mit einer gaOP nicht zufrieden sein würdest, Du sagst:
"Bringt mir sowieso nichts, ich bekomme ja sowieso keine "echte" Vagina"
(>Ergebnis ist eine statische Disharmonie die nicht aufgelöst werden kann,
auch nicht durch Akzeptanz von außen, durch die Befriedigung der FWDZ,
die FWDZ ist zu klein, sie kann kein Gegengewicht bilden, die Disharmonie
der EWDZ nicht entstressen)

Symptombeispiel 2:
Du unterziehst dich einer gaOP, setzt Deine gesamte Hoffnung in die gaOP,
Du brauchst sie dringend für Dich. Der Betrachter spielt keine Rolle.
Die gaOP mißglückt, das Ergebnis ist optisch und auch vom Gefühl eine Katastrophe.
(>Ergebnis ist eine statische Disharmonie die nicht aufgelöst werden kann)

Symptombeispiel 3:
Eine Frau(IF) springt von der Brücke trotz maximaler Akzeptanz in ihrem Umfeld.
Dazu hatte sie ein außergewöhnlich gutes problemloses Passing.



Du schreibst:
Letztlich werden wir aber nicht umhin kommen, Andere mitzunehmen, ihnen verständlich zu machen, wie und wann uns geholfen ist.


Ja - das ist das Wesentliche.
Und zwar nicht für diejenigen, die nicht verstehen wollen.
Sondern für diejenigen, die helfen wollen und nicht verstehen:
Diesen Menschen muss eine Formel an die Hand gegeben werden,
die die Thematik in ihrer genitalistischen Denkweise auflösen kann.
Einer der Hauptziele von FYG: Das Transparentmachen und Erklären.
Die Wahrheit ist hier nicht das Ziel, sondern als Ergebnis die Harmonie aller Beteiligten.
Harmonie für die Frauen(IF) und Männer(IM)
und auch das Verständlichmachen für die Betrachter die helfen wollen.



Du schreibst:
Damit uns dies gelingt, denke ich, brauchen wir eine direkte Gegenüberstellung von Draufsicht und der Sichtweise aus uns heraus.
Diese Sichtweisen müssen jeweils erkenntlich gemacht werden um letztlich Außenstehenden die Möglichkeit zu geben,
ihre Wahrnehmung oder Sichtweise in die unsrige „umzurechnen“.


Ja - dieses Transparenz muss aufgezeigt werden,
der Vorhang muss hochgezogen werden,
damit sichtbar wird, wo hier eine Differenz besteht, diese Differenz muss visualisiert werden.
Diese fängt bereits bei der Sprache an, indem wir anfangen,
die Dinge exakt zu benennen:
Ein Betrachter, der "Frau " hört meint "Frau" in "seinem" (genitalistischem) Sinne.
Wenn wir "Frau(IF)" schreiben, muss er sich von seiner genitalistischen Denkweise lösen:
>Sichtbarmachung der Differenz
>Umrechnen seiner Denkweise in diejenige der Frau(IF)


Du schreibst:
Weil unterschiedliche Perspektiven bei jedem Austausch zu
Unverständnis bis hin zu Aggressionen führen können,
kann man gar nicht genug Zeit dafür verwenden, die gemeinsame Basis und Sichtweise festzulegen,
zu formulieren und klarzustellen.
Dies bietet auch die Möglichkeit, bei Streitigkeiten, immer wieder auf den letzten gemeinsamen
Punkt zurückzukehren – und sei es eben die gemeinsame Basis oder Sichtweise.


Ja - genau diese unterschiedlichen Sichtweisen führen dazu,
dass Frauen(IF) und Männer (IM), sich ständig erklären müssen.
Leider wird zur Zeit eine falsche Sichtweise gerade im ICD11 zementiert,
was zu einer dramatischen Fehlbewertung und falschen Sichtweise führt.
Angeborene Fakten, werden als Wunsch verkauft.
FYG sieht im Moment die grösste Anforderung,
die Formulierung im ICD11 zu stoppen.
Leider wird diese Formulierung in der Breite der LGBT und auch den meisten SHG`s die
die sog. TS vertreten durchgewunken.
Es bleibt daher ein hoher Pflegebedarf von Frauen(IF) und Männern(IM),
sie in ihrer Disharmonie abzufangen.
Diese wird nun ständig durch die Fehleinschätzung der Gesellschaft
entstehen, existentiell wichtig für Fälle mit hoher FWDZ.

Für Fälle mit grosser EWDZ ist das ICD11 Thema nicht existentiell,
Transgender, oder GenderQueer, die mit sich in Harmonie sind,
die ihre EWDZ harmonisiert haben, und eine kleine FWDZ haben,
ist dieser Diskurs fast egal.
Hier haben wir eine Spaltung in der Community:
Die, die die Außenbestätigung und Außenerkärung in einer richtigen Weise benötigen,
werden weiterhin von der Brücke springen und es wird dann gesagt:
Sie war eben depressiv.
Es bleibt nur, diesen Opfer-Täter Tausch zu outen,
und Menschen die springen wollen, eine Harmonisierungsformel an die Hand zu geben,
mehr kann im Moment nicht getan werden.

Daher sehe ich in Webseiten wie FYG, sollten diese von Frauen(IF) und Männern(IM)
umfangreich genutzt werden, eine höhere Wichtigkeit zur Suizidprävention,
als es eine SHG leisten könnte, da SHGs nur den allgemeinen Konsens verhandeln,
aber nicht individuell die Gesellschaft modellieren.
Falls dieser verhandelte Konsens keine Lösung darstellen kann,
haben SHG`s keine weitere Erklärungen mehr.
(> mangelndes Passing >Nichtakzeptanz der Gesellschaft >keine Lösung seitens der SHG
>Vorschlag SHG: "als" Mann leben)

Eine SHG übergibt einer Frau(IF) den Konsens, den Arbeitsgruppen verhandelt haben,
stellt diesen Konsens als gültige Reflektion der Fremdwahrnehmung des Betrachers dar,
und stellt zum heutigen Zeitpunkt (Februar 2015) für eine Frau(IF) die Anforderung,
dass eine Frau(IF) sich nun damit (mit dem Konsens) arrangieren muss.
(>Alltagstest soll zeigen, dass sie sich damit (mit der Gesellschaft) arrangieren kann,
aber dass die Gesellschaft umdenken muss, wird so gut wie nicht verhandelt,
zur Zeit so gut wie komplette Aufgabe des Diskurses,
Hinwendung zur "Transgender-Nichterklärungs-Mythologie")

FYG gibt Lösungen, wie eine Frau(IF) sich arrangieren könnte,
zeigt auf dass die Aussenbetrachtung falsch ist,
und nicht ihr Körper und/oder ihr Denken,
zeigt ihr auf, dass es Erklärungen gibt.

Diese Erkenntnisse erarbeitet die Frau(IF), der Mann(IM) selbst,
ohne Anweisung, völlig aktiv, während ihrer Selbstfindung,
durch das Spiegeln der FYG-Verständniswelt mit ihrer Situation,
sie bleibt dabei völlig autark,
ähnlich einer Frau(IF), die nie eine SHG benötigt hat.

FYG ist keine SHG, wirkt aber indirekt wie eine SHG.

FYG ist eine Landkarte, die sie lesen kann,
da diese Karte in ihrer Sprache geschrieben wurde,
hier kann sie sich orientieren.
Auf der Karte steht ihre Welt beschrieben.
Sie kann nun ihren aktuellen Standort bestimmen,
und festlegen, wohin sie gehen möchte.

Eine heutige SHG ist keine Karte, sondern ein weißes Blatt,
derjenige der dieses Blatt überreicht gibt nur Anweisungen:
Gehe nach Links - 50m, dann Rechts - nach 200m kommst Du an.



Gesamtreflektion:

Es sind also 2 Typen im Wesentlichen zu unterscheiden:

Typ A mit kleiner FWDZ,
Typ B mit hoher FWDZ


Für beide Typen gilt als erste "Hausaufgabe"
die EWDZ zu befriedigen.
Ist das erledigt ist Typ A auf einem CSD zu finden,
und tanzt fröhlich bei Partymusik.

Typ B muss die FWDZ zusätzlich befriedigen.
Bei Nichtakzeptanz von außen, fast ein unlösbares Unterfangen.
Nichtakzeptanz von außen führt ständig zum Einwerfen der bereits
aufgebauten und evt. bereits harmonisierten Eigenakzeptanz, der EWDZ,
die Harmonisierungs-Sandburg wird ständig wieder überflutet.

Typ B steht unauffällig auf einem CSD,
in möglichst nicht erotisch wirkender Kleidung,
das kein Fetischverhalten unterstellt werden kann,
an einem SHG-Stand und verteilt Aufklärungsflyer.

Typ B kann Typ A auch nicht akzeptieren,
wenn Typ A nicht dem Harmonisierungsmodell,
der Bewältigungsstrategie von Typ B entspricht,
die z.B. eine Angleichung beinhalten könnte
(>Definitionsstreit TS<>TG)
Umgekehrt kann aber Typ A Typ B akzeptieren.

Typ A steht hier in der Verantwortung,
Typ B zu akzeptieren, auch wenn keine Gegenakzeptanz kommt,
da Typ A die Akzeptanz nicht existentiell benötigt,
im Gegensatz zu Typ B.

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Re: Draufsicht oder Aussicht

Beitrag von Rosi » 18 Feb 2015, 15:54

Herzlichen Dank, Jasmin, für Deine, wie immer, so greifbar machenden Ausführungen.

Die Bewegung, die - durch die Interaktion mit anderen Menschen und damit aufgrund
der Fremdwahrnehmung - in die Eigenwahrnehmung kommt, kann da schon einer sehr
großen Dynamik unterliegen.

Schon alleine durch die unterschiedlichen Beziehungen und Bedingungen, in denen wir mit
anderen Menschen interagieren, kann eine unterschiedliche Gewichtung von Eigenwahrnehmung
und Fremdwahrnehmung für uns selbst entstehen.

So mag für uns die Fremdwahrnehmung deutlich wichtiger sein im Gespräch mit einem
potenziellen Arbeitgeber, als in einem Beratungsgespräch in einer Boutique.

Eine weitere Komponente sehe ich in der eigenen Erwartungshaltung die ich an die
Fremdwahrnehmung und auch an die Eigenwahrnehmung stelle und an die Wechselwirkung
daraus. Die Erwartungshaltung an die Fremdwahrnehmung wird beeinflusst durch die
ausgebildete Stärke unserer Eigenwahrnehmung – den Glauben an uns. Die Erwartungshaltung
und Ansprüche an unsere Eigenwahrnehmung bemessen wir gegen die Rückmeldungen
durch die Fremdwahrnehmungen.

Habe ich beispielsweise eine hohe Erwartungshaltung an die Fremdwahrnehmung beim
potenziellen Arbeitgeber, bin ich sehr enttäuscht, wenn meine Fähigkeiten nicht meinen
Erwartungen entsprechend bewertet werden. Hatte ich dagegen eine niedrige
Erwartungshaltung an die Fremdwahrnehmung, bin ich erfreut, wenn meine Fähigkeiten
überraschend positiv beurteilt werden. Unabhängig von der Gewichtung der Fremdwahrnehmung
für mich, hat dies eine unterschiedliche Ausprägung der Disharmonie auf mich.

Entsprechend wirkt sich das also auf meine Disharmoniezonen aus und ich bin aufgefordert,
im Bemühen nach Harmonie an meiner Eigenwahrnehmung, der Gewichtung von Eigen-
und Fremdwahrnehmung oder an meiner Erwartungshaltung zu arbeiten.

Da bei einer Interaktion mit anderen Menschen auch vielfältige Beziehungen eine Rolle
spielen können, sind wir auch immer mit einer Vielzahl an Erwartungshaltungen bezogen
auf die beziehungsabhängigen Fremdwahrnehmungen konfrontiert. So kann im selben
Gespräch die eine Erwartungshaltung übertroffen werden und eine andere, in einer anderen
Beziehung stehende, enttäuscht werden.

Vielleicht ist es leichter, an seiner Erwartungshaltung zu arbeiten, als an seiner individuellen
Gewichtung von Eigenwahrnehmung zu Fremdwahrnehmung. Wobei die Gewichtung der
Fremdwahrnehmung, zusätzliche Auswirkungen auf die Erwartungshaltung unserer
Eigenwahrnehmung hat.

Da wir uns, wie ich finde, in einem ständigen Wahrnehmungsprozess befinden, der nebenbei
auch noch abhängig von unserer persönlichen Situation, der Situation der anderen Menschen
und weiteren Einflüssen, auch einem zeitlichen Wandel unterliegen, muss man sich bemühen,
die vierdimensionale Kapazität der Zusammenhänge vorzustellen.

Wenn ich geschrieben habe:
„Auch in dieser Sicht versuche ich mich schon Zeit meines Lebens zu ergründen, zu erfühlen,
zu erfahren und zu benennen.“
Meinte ich dieses „ständig in Bewegung bleibende“ loten von Eigenwahrnehmung und
Fremdwahrnehmung, dem prüfen der Erwartungshaltung, auf der Suche nach dem Höchstmaß
an Harmonie.

Ich denke auch, die Bereitschaft zu dieser Beweglichkeit, ist wichtig für das Eingehen auf
andere Menschen und ist erforderlich für die Weiterentwicklung der eigenen Person. Genauso
wichtig, wie die Neugier, um uns im Leben weiter zu bringen.
Ich bin zwar "weich", aber darin bin ich "knallhart"

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JasminRheinhessen
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Re: Draufsicht oder Aussicht

Beitrag von JasminRheinhessen » 18 Feb 2015, 17:52

Spannend ist es zu lesen für mich,
wenn ich eine Reflektion erhalte,
von Dingen, die ich versuche zu erklären,
Erklärungsmodelle die ich entworfen habe zu erkären,
die im Prinzip von mir initialisiert, in meinem Kopf entstanden sind,
aber die noch niemand verstanden hat.

Von mir betone ich nur desshalb, da diese Gedanken
ja sonst noch niemand "geprüft" hat und "bewertet hat.
Ähnlich muss es sein, wenn Autor_innen einen Roman schreiben,
und der erste Mensch liest das Buch, und setzt an,
etwas dazu zu sagen:
Wie kam das Buch an, wie wurde es verstanden,
wie wurde die Story interpretiert ?
Habe ich das Ziel erreicht, konnte ich alles was ich sagen wollte
transportieren ?

So geht es mir Rosi, wenn ich Deine Zeilen lese.
Für mich natürlich auch ein ungewohntes Gefühl,
da ich keine Autorin bin, die ständig "Bücher" schreibt,
und deshalb musste ich meine Antwort mit "spannend" beginnen.


Du hast mein Erkärungsmodell fast verstanden,
es gibt noch eine kleine Unsauberkeit im Verständnis
die ich nachbessern muss:

Der Arbeitgeber, die Boutique-Besitzern >
sie senden verschieden starke Impulse für mich
auf meine Fremdwahrnehmungsdisharmoniezone
die ich befriedigen muss. (muss ist hier wichtig, nicht will)

Wenn ein Impuls mir weniger bedeutet, wenn er weniger wirkt,
kann ich damit meine FWDZ nicht befriedigen.
Es reicht mir vielleicht nicht, wenn ich es schaffe
beim Shopping nicht aufzufallen,
sondern ich möchte in eine Hotelbar gehen,
angesprochen werden, und Komplimente erhalten.
Der Impuls des Shoppings, der auch positiv war, reicht nicht aus.
Ich brauche stärkere Impulse.
(Der Arbeitgeber als Pendant zu den Menschen, die mich oberflächlich beim Shopping
betrachten, der Vereehrer als Pendant zur Boutique-Verkäuferin,
die sehr genau prüft, wie ich wirke, wie ich aussehe)

Wir haben es in dieser Betrachtung mit der Sendung des Impulses zu tun,
der Impuls kann verschieden stark sein.

Diese verschieden große Stärke des Impulses hatte ich nicht in meinem
Erkärungsmodell berücksichtigt,
sondern für mich gilt nur die Betrachtung:
Die FWDZ muss befriedigt werden, denn die Größe der FWDZ ist fix.

Zur Veranschaulichung:
Ist die Gewichtung 70%, also sehr groß,
brauche ich jeden Tag positive Shopping-Erlebnisse,
oder einmal Samstag Abends den Hotelbar-Besuch.
Ich ändere dann nur die Art der Impulse, sollten sie verschieden stark wirken,
die Aufgabenstellung, eine bestimmt große FWDZ zu befriedigen,
bleibt gleich.

Dies gilt auch für die EWDZ.
Diese bleibt auch Fix.

Das was sich ändert ist das erreichte Ziel:

Angenommen sie ist 30%, wir haben bereits 25% harmonisiert,
und erhalten durch ein negatives Feedback von außen wieder eine Verringerung,
dadurch dass wir unsicher werden
(>die Sandburg wird wieder geflutet, wir müssen von vorne anfangen,
Kritik von außen führt zur Unsicherheit)
Dann haben wir evt. wieder 15% - anstatt der bereits 25% die wir hatten.
Das Ziel der 30% brauchen wir, egal wie.

Die EWDZ befriedigen wir durch eigene mentale Arbeit (>Harmonisierung)
und/oder körperlicher Angleichung.
Die EWDZ ist aber durch negative Fremdwahrnehmung wieder "zerstörbar".
(>Interaktion Fremdwahrnehmung>Eigenwahrnehmung)
Die FWDZ befriedigen wir durch äußere Veränderung
(Kleidung, schminken) und/oder körperlicher Angleichung.


Du schreibst:
Wenn ich geschrieben habe:
„Auch in dieser Sicht versuche ich mich schon Zeit meines Lebens zu ergründen, zu erfühlen,
zu erfahren und zu benennen.“
Meinte ich dieses „ständig in Bewegung bleibende“ loten von Eigenwahrnehmung und
Fremdwahrnehmung, dem prüfen der Erwartungshaltung, auf der Suche nach dem Höchstmaß
an Harmonie.

Ich denke auch, die Bereitschaft zu dieser Beweglichkeit, ist wichtig für das Eingehen auf
andere Menschen und ist erforderlich für die Weiterentwicklung der eigenen Person. Genauso
wichtig, wie die Neugier, um uns im Leben weiter zu bringen.



Du drückst dadurch aus, dass Du durch die gegebenen Disharmoniezonen (EWDZ, FWDZ)
dazu gezwungen bist, einen Kompromiss zu verhandeln,
zwischen Deinem Körper und Deinem Gehirngeschlecht,
und das daraus resultierende Verhandlungsergebnis (Identitätsgeschlecht, Identitätsraster) mit Deinem Umfeld.

Dies ist wie Du schreibst ein immer ständig ablaufender Prozess.

Die Suche nach Harmonie ist der Versuch der Entstressung der Disharmoniezonen.

Die meistangewendete Form ist die Verdrängung.

In vielen Foren ist z.B. ein Diskurs über diese Dinge mit den Menschen nicht möglich,
da bereits die Gedanken über diese Sachverhalte Verdrängungen aufbrechen,
und sie noch mehr in Disharmonie bringt, wie sie bereits sind.

Ein echter Ruhepunkt kann nur erreicht werden, wenn keine Verdrängung mehr benötigt wird,
erst dann sind alle Schnittstellen mir gegenüber, und zu meiner Umwelt geöffnet,
um mir gegenüber ehrlich und der Umwelt gegenüber authentisch zu sein.
Desshalb ist ein Mensch, der über bestimmte Dinge nicht reden kann,
das Gespräch abblockt, nicht auf seinem Ruhepunkt.

Meist führen auch Vedrängungen dazu, dass auch dieses ständige "Ausloten",
wie Du es beschreibst, nicht mehr stattfindet.

Es entsteht ein "starrer" Zustand, es geht nicht mehr vor und nicht zurück.

Es geht dann nur noch darum, dieses eigene Weltbild,
dass nur durch Verdrängung existieren kann, aufrechtzuerhalten,
und sollte es angegriffen werden,
für sich selbst argumentativ zu legitimieren.

Symptome sind dann z.B. Diskurse über Definitionen, wer nun denn TS und TG ist,
diese aber nie zu einem Ende kommen, sondern endlos geführt werden,
da keiner der Diskutant_innen ein Stück seiner Verdrängung lösen kann.


Wichtig ist bei dieser Betrachtung auch,
dass wir keine Chance haben, z.B. eine EWDZ, die sehr groß ist,
nur durch uns selbst harmonisieren können.
Wenn wir also die mentale Kompensation (>Harmonisierung) nicht schaffen,
brauchen wir mehr, dann müssen wir Angleichungen vornehmen,
reichen wenige nicht mehr, brauchen wir noch mehr Angleichungen,
diese Erwartungshaltung ist fix.
Eine Frau(IF), die eine gaOP braucht, können wir nicht dazu bringen,
das sie diese nicht braucht.
Sie hat ja bereits Jahre versucht, sich mental zu harmonisieren,
sie kommt hier aber nicht weiter, wird chronisch krank,
wenn sie keine Entstressung erfährt.

Das ist das tragische an der Darstellung,
die wir im Moment in der Gesellschaft haben,
der Sachverhalt wird nicht bis zu Ende erklärt:
Die Information, das ein physikalisch in bestimmter Ausbildung vorhandenes
Gehirngeschlecht dafür verantwortlich ist, fehlt.
Obwohl diese Erkenntnisse bereits gewonnen wurden:
http://www.freeyourgender.de/forum/view ... =607#p1024

Die hohe Suizidrate ist bedingt durch das Scheitern der Aufgabe,
die EWDZ zu harmonisieren.
Und wie Du in Deiner Antwort reflektiert hast,
hast du verstanden,
dass die Nichtakzeptanz von außen, nicht nur die FWDZ,
sondern auch die EWDZ beeinträchtigt.

Bei hoher Nichtakzeptanz, werde ich unsicher,
und fühle mich dann wieder veranlasst,
darüber nachzudenken, ob ich wirklich richtig liege,
mit meiner Eigenakzeptanz, die ich bereits erreicht habe.

Menschen, die eine grosse FWDZ haben,
sind daher sehr stark von der Gesellschaft abhängig.

Für mich ist Conchita Wurst eine Frau(IF).
Sie kommuniziert nach außen für die Medien,
dass sie ein Mann ist, sie geht damit dem Diskurs aus dem Weg.
Sie kann dadurch bedeutend besser Genderpolitik machen,
da sie nicht in Erklärungsnot kommt von der genitalistischen
Fremdbestimmung der Medien.

Sie hat eine grosse EWDZ, die sie bereits harmonsiert hat.
Sie weiss, wer und was sie ist,
ist auf grosse positive Fremdwahrnehmungsimpulse nicht angewiesen (kleine FWDZ)
Nur desshalb ist sie in der Lage,
mit ihrem Outfit die Assoziationscluster bei den Zuschauern zu zerstören.
Nachdem diese zerstört sind, zwingt sie diese,
ihr Weltbild nach dem Zwangsreset neu zu ordnen.
Dadurch lösst sie Stereotype auf, wie eine Frau auszusehen hat.
Vice Versa wie ein Mann auszusehen hat.

Dadurch dass sie das kann, kann eine Frau(IF) mit grosser FWDZ,
die sogar die gaOP letzten Endes für andere machen muss,
für die Akzeptanz von außen,
Conchita Wurst nicht akzeptieren,
da diese ja das Aussehen,
was diese Frauen dringend für ihre Entstressung brauchen,
nicht mehr für nötig erachtet, um sich als Frau auszuweisen.
Der Markwert des Aussehens fällt, mit der Inflation dieses Marktwertes,
gerät die Identität dieser gaOP(IF) gleichermassen in Gefahr.

Denn diese Frauen(IF) legitimieren ihr Frausein durch ihr Äußeres,
eine C. Wurst tritt aber dieses Äußere Erwartungsbild mit Füßen.
Desshalb brauchen diese Frauen(IF) die Gewissheit, das C. Wurst ein Mann ist,
sonst können sie ihr Frausein nicht legitimieren.
Um also keine Grabenkriege auszulösen,
war es nicht nur gegenüber den Medien,
sondern auch innenpolitisch (>auf die LGBT-Community bezogen,
taktisch gut, sich als Mann zu bezeichnen.
Zuletzt geändert von JasminRheinhessen am 18 Feb 2015, 18:33, insgesamt 2-mal geändert.

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Re: Draufsicht oder Aussicht

Beitrag von Rosi » 18 Feb 2015, 18:14

Wenn ich das nun richtig gedeutet habe, wird nicht getrennt
zwischen einer FWDZ in der Beziehung "Optik/Passing",
"Fachlicher Kompetenz" oder "Sozialer Kompetenz" usw. sondern
es gibt nur einen "Topf" FWDZ, der nur unterschiedlich stark
"bedient" wird.

Im Ergebnis käme es für das Modell auf das selbe heraus,
das Aufbröseln zeigt dann lediglich Ansatzpunkte für die
eigene "Bewertungarbeit" auf.
Ich bin zwar "weich", aber darin bin ich "knallhart"

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Re: Draufsicht oder Aussicht

Beitrag von JasminRheinhessen » 18 Feb 2015, 19:01

Für die Harmonisierung mit dem Gehirngeschlecht,
geht es immer nur um Optik/Passing.
Alle anderen Parameter können aber als Verdrängungsmodule wirken,
nicht harmonisieren zu müssen.

Alle anderen Parameter, die sozial angeordnet sind,
spielen hier keine Rolle, nicht für meine FWDZ, die das Gehirngeschlecht festlegt.

Soziale Parameter, also auf der kognitiven Prägungsebene,
könnten für das Aussuchen des Identitätsrasters eine Rolle spielen.
Dass ich evt. verdränge, dass ich ein Transmann bin,
weil ich mich seit zig Jahren in einer Lesbengruppe bewege,
und dort auch hohe Anerkennung geniesse.
Ich bin mir aber nicht bewusst, dass ich durch diese hohe Identifikation und
Anerkennung in dieser Gruppe, zu der ich mich 100%ig zugehörig fühle,
nicht mehr in der Lage bin, zu realisieren, dass ich ein Transmann bin.

Die Orientierung im Raster der gesellschaftlichen Möglichkeiten,
auf der kognitiven Ebene, ändert aber nicht das Gehirngeschlecht,
und auch nicht die Ansprüche an meine EWDZ und FWDZ.
Diese bleiben Fix.

Natürlich kann ich auch durch Verdrängung meine EWDZ befriedigen,
mit ist dann nicht klar, dass ich, wie Du schreibst,
hohe positive Fremdwahrnehmung in mich hineinsauge,
wie ein Vampir, auf allen Ebenen, wie Du schreibst,
Optik/Passing und auch sozialer Art,
vielleicht bin ich in 3 Vereinen gleichzeitig und noch politisch tätig,
und auch erfolgreich,
bin mir aber nicht bewusst, dass ich durch diese Verdrängung,
meine EWDZ ruhigstelle
(>Workoholic als Droge, Anerkennung als Droge)

Würden diese äußeren Parameter wegfallen,
würde ich in Disharmonie geraten,
und nicht wissen warum.

Da ich ja den Verhandlungsprozess nicht zu Ende geführt habe.
Die Verdrängung hat dies verhindert.

Würde die Verhandlung wieder neu gestartet,
ohne "Beiwerk" der positiven Fremdwahrnehmung,
die außerhalb meines Körpers und meiner Geschlechtsidentität liegt,
würde ich auf die Idee kommen,
dass ich evt. keine lesbische Frau bin, die als Butch jeder kennt,
sondern dass ich ein sogenannter Transmann bin.

Die EWDZ würde sich diese Anforderung dann holen,
und sich nicht weiter "ablenken" lassen.


Wenn sich das kognitive Umfeld ändert,
ändert sich der Rasterpunkt der Identität

Wir haben einen sichtbaren Effekt,
wenn kognitive Parameter sich ändern,
und Identitäten neu ausgehandelt werden,
z.B. bei Müttern, die nun in einen Lebensabschnitt treten,
der sie befreit hat von den Verantwortungen über die Kinder.
Mütter sind oft hier bedeutend stärker kognitiv eingebunden wie
die Väter.
Nachdem die Kinder aus dem Haus sind,
fangen diese Mütter plötzlich an "sich selbst zu leben".
Oft scheint es so, als ob sie sich "umorientieren".
Sie verändern sich, auch ihre sexuellen Präferenzen können sich
in diesem Moment ändern, je nachdem, wie ihre Identität
nun in der Lage war, sich neu einzurasten,
in ein viel weiter entferntes Identitätsraster als vorher,
im Vergleich zum alten Rasterpunkt,
auf jeden Fall näher an der Vorgabe des Gehirngeschlechts.

Aber die EWDZ, FWDZ, war immer gleich.

Nur war das Shifting, zwischen Gehirngeschlecht und Identitätsgeschlecht
viel grösser durch die mütterlichen Pflichten.
Dies wird oft als Unfreiheit kommuniziert.
Sobald dieser Einfluss geringer wird, wird das Shifting kleiner.

Wir haben ja nur selten den Fall, das kognitive Prägung,
und dazu gehören auch Pflichten,
(>ich muss das tun, sonst...führt zur Verdrängung anderer Dinge)
sehr gering ist.
Dazu gehören nicht nur Schamgefühl als Folge
von Nichterfüllung von Erwartungen,
sondern auch die Pflicht, eine "Frau" sein zu sollen.
(>obwohl man ein Transmann bereits ist, wenn man die Augen schließt)

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Re: Draufsicht oder Aussicht

Beitrag von Rosi » 18 Feb 2015, 19:40

Ja, jetzt habe ich die Beziehung verstanden. Damit ist auch
Dein erster Beitrag für mich verständlich nachvollziehbar geworden.

Ist es möglich, die Gewichtung von EWDZ und FWDZ für sich
zu ändern, oder ist das für das Individuum eine vorgegebene
"Größe"?

Denn Ziel für eine möglichst unabhängige größtmögliche Harmonie
sollte dann ja die größtmögliche Gewichtung der EWDZ sein, die
ich ja anfänglich selber mit mir aushandeln könnte und im Erfolgsfall
die Gewichtung der FWDZ als Folge daraus klein hält.
Ich bin zwar "weich", aber darin bin ich "knallhart"

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Re: Draufsicht oder Aussicht

Beitrag von JasminRheinhessen » 18 Feb 2015, 21:30

Hochinteressante Reflektion von Dir Rosi.

Schon beim Schreiben meiner Zeilen spürte ich,
das es nun so den Anschein haben könnte,
die EWDZ zu favorisieren,
sprich: Das es doch eigentlich gut wäre, wenn sie sehr gross wäre.

Dies ist aber leider nicht der Fall.

Der Nachteil einer grossen FWDZ ist die extreme Abhängigkeit der Akzeptanz von außen,
bringt aber den Vorteil, dass wenn diese da wäre, ich mich "retten lassen" kann.

Bei einer sehr grossen EWDZ kann diese Außenakzeptanz nicht als Rettungsoption dienen.
Falls ich es also nicht schaffen sollte, meine EWDZ selbst zu harmonisieren,
habe ich verloren.
Das sind dann diejenigen Suizidfälle, die bereits vor der Angleichung von der Brücke springen:
Sie sagen "Ich werde nie eine Frau sein können, das bringt alles nichts"
Also wenn sie für sich zu dem Ergebnis kommen, nie ein ausreichendes Passing erreichen zu können.
Ihre Verzweiflung steht also unabhängig mit einer Verhandlung der Außenwelt im Raum,
und ist nicht zu beseitigen, wenn sie es selbst nicht schaffen.

Wenn ich Conchita Wurst eine hohe EWDZ attestiere, sagen wir sie wäre 90%, und harmonnisiert,
die restlichen 10% FWDZ sorgen dafür,das sie sich ins Kleid wirft und schminkt, trotz Bart.
Das bedeutet aber noch nichts für den GRAD des Harmonisierungsdrucks ingesamt.


Zwischenbemerkung - wichtig um meine Arbeitsweise zu verstehen - vielleicht auch mich:
Das was ich jetzt schreibe, ab dem erscheinen des auch für mich neu festgelegten Wortes
"Grad des Harmonisierungsdrucks" entwickle ich in diesem Moment während ich es tippe.
Alles was Du von mir liest, sind Dinge, die aus Ãœbelegungen resultieren,
die ich machen musste, weil ich im Diskurs stehe mit Menschen.
D.h. ich war vor einem halben Jahr noch nicht an diesem Punkt.
Vor einem halben Jahr gab es das Erklärungsmodell EWDZ, FWDZ noch nicht.
Was ich aber selbst faszinierend finde ist folgendes:
Ich hab alles Wissen, was hier auf FreeYourGender entsteht, und sozusagen aus mir
herauskommt, schon in mir.
Es kann nur nicht raus, weil es nicht konkret abgefragt wird.
Dieses Erklärungsweltbild, wenn wir es so nennen wollen, diese in sich logische Zusammensetzung,
die für mich alles erklärt was mit Frauen und Männern zu tun hat,
ist in mir und kommt dann ans Licht, wenn ich Fragen gestellt bekomme.
Das ist auch der Grund warum ich mich in Travesta oft in Threads mit Menschen reibe,
die ganz und gar nicht in meiner Verständniswelt liegen,
ab und an kommt dann doch wieder ein neues Gegenargument und ich habe wieder einen Ansatz,
ein Puzzlestein, und komme wieder auf eine neue Bestätigung und es schliesst sich eine
Lücke in meinem Erkärungsmodell.
Sobald dieser Punkt durch eine Gegenfrage, oder auch Behauptung getriggert wird,
ist die Erklärung plötzlich da.
Ich hätte aber diese Erklärung nicht, ohne diesen Trigger verstehst Du ?
Deshalb ist meine Hauptarbeit seit Monaten, mich vor allem in den Diskurs zu begeben,
um mein Erkärunsmodell zu verfeinern,
es ist ja im Moment nur grob vorhanden.

Natürlich sützt es sich ab einem gewissen Punkt nicht mehr auf die Wissenschaft,
aber irgendwann wird alles zu einer Religion, die Medizin, die Physik,
und zwar immer dann, wenn wir keine Nachweise mehr haben,
dann fangen auch die Wissenschaftler an, zu spekulieren,
und setzen nur noch Kausaltitäten gegeneinander.
Ich mache nichts anderes, und Gegenargumente sind dann immer ein Test,
ob meine bisherigen Ãœberlegungen wasserdicht sind.

Bisher bin ich überrascht, dass meine Überlegungen bis an dieser Stelle,
keine Elemente enthalten, die dazu führen würden, alles verwerfen zu müssen.

Du siehst, wenn Du das jetzt liest, dass das was ich hier schreibe,
nicht etwas ist, was ich in mir habe und behaupte,
sondern dass es aus dem entsteht, was ich um mich herum für Argumente aufgreife,
und wie ich diese verbinde und zusammensetze.

Auch Du jetzt und hier, bist ein Teil einer Wirkung, die mich ein Stück näher
an das Erklärungsmodell bringt, dass dann möglichst keine großen Lücken mehr hat,
Desshalb kansnt Du , wie Du vor kurzem gemeint hast, mir nichts wegnehmen,
sondern es gibt nur einen Gewinn - kein Verlust. Für alle Beteiligten, für uns Beide,
wie auch die Leser hier, die hoffentlich irgendwie einen Sinn für sich ziehen können,
und sich damit helfen.


Ich knüpfe nun wieder an meine Zeilen an:


Wenn ich Conchita Wurst eine hohe EWDZ attestiere, sagen wir sie wäre 90%, und harmonnisiert,
die restlichen 10% FWDZ sorgen dafür,dass sie sich ins Kleid wirft und schminkt, trotz Bart.

Das bedeutet aber noch nichts für den GRAD des Harmonisierungsdrucks ingesamt.

Dieser Grad des Harmonisierungsdruckes ist elementar wichtig,
er bedeutet , dass es Menschen gibt, die 90% EWDZ haben,
und sich eben nicht von der Brücke stürzen, obwohl sie in Disharmonie sind.

Wir müssen uns erinnern, das die Gewichtung des Gehirngeschlechts ja auch stufenlos ist:

Der Druck des Harmonisierungsbedarfes steigt, je mehr mein Gehirngeschlecht von dem abweicht,
was ich sehe, wenn ich mich im Spiegel betrachte.

Bei hoher Abweichung hat das Gehirngeschlecht 90% weibliche Aspekte, bei männlicher restlicher Ausprägung des Körpers. > hoher Harmonisierungsdruck

Analog bei niedriger Abweichung hat das Gehirngeschlecht 50% weibliche Aspekte, bei männlicher restlicher Ausprägung des Körpers. > geringer Harmonisierungsdruck, Harmonisierungsbedarf


Es gibt nun 2 Möglichkeiten für Conchita Wurst:

Sie hat es geschafft, tatsächlich ihre 90% weiblichen Gehirnaspekte, die auf
eine 90% EWDZ auftreffen, selbst zu harmonisieren,

oder: Sie hat zwar 90% EWDZ, aber die machen ihr nicht viel aus,
da ihre weiblichen Aspekte mit 50% sie nicht sehr aus der Rolle werfen,
und sie damit noch gut zurechtkommt.

Heute am 18. Februar warst Du daran beteiligt,
dass das Erkärungsmodell um eine weitere Dimension erweitert werden konnte:

Die Gewichtung weiblich/männlich des Gehirngeschlechts,
erzeugt den Harmonisierungsbedarf / Harmonisierungsdruck.


Mann kann also z.B. daraus ableiten,
dass sogenannte Transfrauen, die suizidgefährdet sind,
sehr viele weibiliche Gehirnaspekte haben, mit 80% und höher,
eine sehr grosse EWDZ haben, die keine Entstressung
durch hohe Akzeptanz in der Gesellschaft erfahren kann,
also ein Ausweichen aus der Situation durch Änderung des Umfeldes,
durch Umzug oder wechseln des Landes,
keine Entstressung bringen kann, da die FWDZ so klein ist,
dass die Harmonisierung derselben keinen grossen positiven Effekt
auf die EWDZ hat,
und die es nicht schaffen, diese EWDZ selbst zu entstressen.

Sie sind daran zu erkennen, da sie bereits vor der Angleichung aufgeben,
und auch daran, dass sie alles machen, was möglich ist,
bis zum Entfernen von Rippen, wie auch Gesichtskorrektur usw.

Diese, die maximale körperliche Angleichung versuchen, um sich zu entstressen,
sind nicht zu unterscheiden, von denen mit großer FWDZ,
die diese OP`s vorwiegend für den Betrachter machen (müssen) (>Damensauna-Diskurs)
hier unterscheiden diese sich nur, wenn diejenigen mit großer FWDZ zugeben,
dass sie es vorwiegend für den Betrachter tun.

Ich kenne einen Fall, bei dem trifft letzteres zu,
bereits 50 Jahre, in sich stabil, harmonsiert, machte aber gaOP und
sagte mir am Telefon vor der gaOP, dass sie es wegen der Damensauna macht.
Sie war sogar so in Harmonie, dass keine Verdrängung sie davon abhalten konnte,
mir das zu sagen, und damit auch kein Problem hatte.
Es ist ja auch in Ordnung und legitim. Jeder kann das tun und machen was er möchte.
Wichtig für mich war aber, dass ich durch das Erklärungsmodell sehen konnte,
warum sie es trotzdem "zwingend" macht:
Um ihre FWDZ zu befriedigen.
Das ist dann wesentlich, wenn wir meinen zu sagen:
Sie macht es nur aus Spass an der Freude.
Eine gaOP ist lebensgefährlich, dass ist keine Blinddarm-OP.
Sie muss es für ihre FWDZ machen, es ist extrem wichtig für sie,
dass der Betracher in ihr eine Frau sieht.
(>mit seiner genitalistischen Brille die er auf hat)



Tip: Wie kannst Du am schnellsten sehen ob ich etwas geantwortet habe ?
Einfach die Topliste aufrufen:
http://top100.freeyourgender.de
Dann schaust du beim Thread "Draufsicht oder Aufsicht",
der dann weit oben stehen dürfte, in der 2. Spalte: letzter Beitrag von
Evt. machst du das schon so, wenn nicht, ist es etwas einfacher,
als sich durchs Forum zu hangeln oder auch den Thread aufzurufen
und runterzuscrollen

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Re: Draufsicht oder Aussicht

Beitrag von Rosi » 18 Feb 2015, 23:02

Super! Das freut mich jetzt auch, Jasmin.

Was Deine Zwischenbemerkung angeht, sehe ich den Effekt
ebenso, dass ich durch Erklärung meiner Vorstellungen und
Gedanken, eben meine Festigkeit und die Richtigkeit abprüfe.

Durch die Dimension des "GRAD des Harmonisierungsdrucks",
hast Du nun etwas eingebaut, was dem für mich gefühlten
Faktor der "Erwartungshaltung" in etwa entspricht. Denn auch
ich erahnte da noch eine Element "Druck", das stufenlos auf
z.B. eine EWDZ einwirkt.

Bei mir hätte das dann so geklungen, dass bei einer hohen
Erwartungshaltung auch bei 90% EWDZ, es schwer war, Harmonie
zu finden, da die "Hürden" in sich selbst größer/höher waren.
(= Sie hat es geschafft, tatsächlich ihre 90% weiblichen Gehirnaspekte,
die auf eine 90% EWDZ auftreffen, selbst zu harmonisieren,")

Oder eben bei einer niedrigen Erwartungshaltung bei 90% EWDZ, es
verhältnismäßig leichter hatte, Harmonie zu erreichen. (= "Sie hat zwar
90% EWDZ, aber die machen ihr nicht viel aus, da ihre weiblichen Aspekte
mit 50% sie nicht sehr aus der Rolle werfen, und sie damit noch gut
zurechtkommt.").


Zur Vervollständigung kann man noch anfügen, dass es bei einer hohen
Erwartungshaltung und einem EWDZ von 10%, die Harmonisierung ähnlich
schwer (oder leicht) fallen kann, wie bei niedriger Erwartungshaltung und 90% EWDZ
(= Sie hat 10% EWDZ es ist Ihr bei 90% weiblichen Gehirnaspekte verhältnismäßig
mit gleichem Aufwand die Harmonisierung gelungen, wie bei 90% EWDZ und
50% weiblichen Gehirnaspekte.)


Durch den Bezug, den Du aber mit den Gehirnaspekten (Gehirngeschlecht)
anstatt einer "Erwartungshaltung" herstellst, fügt sich das nun auch schlüssig
in Dein Erklärungsmodell ein.

Es bleibt auch zu wünschen, dass Durch unseren Austausch, mein unbedarftes
Nachfragen und Deine Erklärungsversuche, es auch anderen Lesern leichter
fallen wird, das für sich passende Verständnis des aufgezeigten Modells zu
finden.

...

In dem von mir genutzten Foren-Style, klicke ich oben rechts auf den
Button "Neue Beiträge" und ich sehe, was seit meinem letzten Aufruf
neu hinzugekommen ist ;-)
Ich bin zwar "weich", aber darin bin ich "knallhart"

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Re: Draufsicht oder Aussicht

Beitrag von JasminRheinhessen » 19 Feb 2015, 00:48

ups - die Funktion hab ich noch nie benutzt - neue Beiträge - ja klar :- )

ohja - Du hast es - wir sind nun auf der gleichen Verständnisebene,
dann kann es weitergehen, bis zur nächsten Hürde :- )
das freut mich jetzt sehr,
denn es ist schon sehr tief in meiner Denkwelt,
ich denke, dass Du nun die einzige auf der Welt bist,
die mir in diesem Punkt bis hierher gefolgt ist :- )

Den Begriff "Erwartungshaltung", hatte ich deshalb nicht erkannt,
dass Du das so meintest,
weil ich bei Erwartung, von einer aktiven Haltung der Frau(IF) ausgehe:

Die Frau(IF) erwartet etwas -dazu muss sie dies aktiv tun - etwas fühlen, wissen, wollen

Ich sehe sie lieber hier in der passiven Situtation des aushaltens, des ertragens,
und des Kompromiss-Suchens

Da ja die Aktiva in der Wirkung vom Gehirngeschlecht ausgeht >
dies wirkt zwar unbewusst, aber es ist die Ursache die etwas "erzeugt" >
den Druck, etwas tun zu müssen > dann handeln zu müssen > sich zu harmonisieren

Daher ist hier die Stossrichtung von Gehirngeschlecht unbewusst,
zur bewussten kognitiven Identität (die gar nicht fassen kann, warum hier etwas nicht stimmt)
noch eindeutiger: Die Identität erhält den Druck, sich orientieren zu müssen.

Das Dilemma der Identität entsteht dann dadurch,
dass sie nicht weiss, was los ist,
(>Selbstfindungsphase muss dies klären)
und
dass sie sich in einem bereits strukturierten Raum befindet
(>Identitätsraster der Gesellschaft, Normen usw)
die Vorgabe des Gehirngeschlechtes, aber meist so gar nichts
mit diesen Rastern anfangen kann oder will

Daher entsteht ein Orientierungsdruck
> wo gehöre ich hin ? > wer bin ich ? > was bin ich ?

Wenn ich die EWDZ zum Teil oder ganz harmonisiert habe,
nachdem ich für mich aufgelöst habe, was ich bin,

dann kann ich anfangen auch aktiv eine Erwartung an die Umwelt zu stellen,
für meine FWDZ - nur -> diese folgt aus meinem Identitätsgeschlecht heraus,
diese Erwartung bezieht sich auf meinen Identitätsrasterpunkt,
nicht auf das Gehirngeschlecht (das weiss ich ja selbst nicht,
was das will ich spüre nur die Wirkung, dass es mich wohin ziehen will,
wie weit, da bin ich mir immer unsicher > mach ich die gaOP, mach ich sie nicht...)

Eine aktive Erwartungshaltung in Bezug auf das Identitätsgeschlecht gegenüber der Gesellschaft,
dem Betrachter zur Harmonisierung der FWDZ, ist also richtig formuliert.

Nur muss ich jetzt wieder aufpassen: Die FWDZ ist ein Teil des Gehirngeschlechts und Fix.
Der Identitätsrasterpunkt ist bereits ein soziales Hilfskonstrukt,
was die Gesellschaft sich ausgedacht hat (kognitive Ebene)
Wenn ich nun an den Betrachter aus dieser Ebene heraus Erwartungen stelle,
formulier ich diese mit dem Identitätsgeschlecht,
für mich bewusst, wie ach für den Betrachter.

Unbewusst wirkt ja weiterhin die FWDZ aus der Gehirngeschlechterebene.

Das bedeutet, wir müssen hier verstehen,
das wir eine FWDZ befriedigen, die grösser ist,
als das Identitätsraster abdeckt.

Du verstehst, worauf ich hinauswill, dann
wenn Du einfach unterstellst, das Identitätsgeschlecht hätte auch eine FWDZ,
und diese könnte mit der Erwartungshaltung befriedigt werden.
Aktive Erwartungshaltung kann nur vom Bewusstsein ausgehen.
(>Gehirngeschlecht wirkt unbewusst)

Wenn Du dich jetzt daran erinnerst, dass das Gehirngeschlecht nicht gleich Identitätsgeschlecht ist,
aufgrund des Shiftings, des Drifts durch die kognitive Prägung,
die Blockaden der Verdrängungen (Erziehung usw.)
muss die FWDZ des Gehirngeschlechts grösser sein als unsere als Hilfe ausgedachte FWDZ des Identitätsgeschlechtes

Das bedeutet, die kognitive Erwartung, aus unserem Identitätsgeschlecht heraus,
ist immer der Druck, der indirekt vom Gehirngeschlecht ausgeübt wird,
der sich dann durch die Verdrängungen arbeitet und am Identitätsrasterpunkt ankommt,
und dort die Erwartung formuliert (auf der bewusten Ebene)
Die Erwartung wird also kognitiv verkleinert (durch die Verdrängung)

Wenn wir nicht komplett harmonisiert haben,
erleben wir trotz Erfüllung der kognitiven Erwartung ein Defizit.


Das war jetzt schwer, ich setze es auf ein praktisches Beispiel um:

Eine Frau(IF) findet als Rasterpunkt ihre Identität als Frau mit dem Zusatz Butch, lesbisch
Ihre Verdrängung hindert sie, dass sie sie näher an ihr Gehirngeschlecht kommt und sich als Transmann begreift.

Auf einer Party bekommt sie die FWDZ nur durch Anerkennung befriedigt,
wie weit das Identitätsraster reicht:
Bekommt sie maximal positives Feedback als Butch und Lesbe, was ja auch ihre Erwartung ist die sie aktiv
kognitiv stellen kann,
wird sie immer dann feststellen, dass sie nicht komplett befriedigt, harmonisiert ist,
wenn eine Verdrängung aufbricht:
wenn das Identitätsraster sich Richtung Transmann zu bewegen beginnt.
Sobald dass passiert, nimmt sie wahr, das die FWDZ viel grösser ist,
als die Rolle die sie bei der Party eingenommen hat,
sie hätte ein Mann mit Penis auf der Party theoretisch sein müssen,
bei maximaler Befriedigung der FWDZ, ,
das zu erkennen, verhindert die Verdrängung.

Worauf ich nun hinauswill ist,
dass es immer diesen Druck des Gehirngeschlechtes gibt,
der auf dei FWDZ auftrfft,
Und das eine aktiv gedachte Erwartung sich immer nur auf den Identitätsrasterkompromiss bezieht,
und daher nie die komplette FWDZ abdecken könnte.
Du kannst ja nichts erwarten, was Deine Verdrängung umschiffen würde.
Du bewegst Dich innerhalb Deines Universums,
dass durch Verdräntgung einen Pseudo-Ruhepunkt schafft,
der ohne Verdrängung bedeutend weiter am Gehirngeschlecht liegen würde.

Wenn wir kognitve Einflüsse entfernen,
nehmen wir an, die Frau(IF) trinkt zuviel und hat einen Rausch
nähert sie sich dem Gehirngeschleht, Verdrängungen verrringern sich
(>im Alkohol liegt die Wahrheit)
oder sie wird von ihren Freundinnen hypnotisiert.
Dann verkleinert sich das Shifting, zwischen dem was sie meint was sie verkaufen will und muss,
und dem was ihr Gehirn wirklich will.

Ich stoppe einfach mal an dieser Stelle,
um zu sehen wie weit Du mir folgen konntest

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Re: Draufsicht oder Aussicht

Beitrag von Rosi » 19 Feb 2015, 01:39

hmm ... wenn man nicht aufpasst, könnte zum
unbewussten Druck der durch das Gehirngeschlecht
erzeugt wird, noch der eigene, kognitive Druck der
bewussten eigenen Erwartungshaltung aufgrund Falschinterpretation
oder ungünstiger Verdrängung des unbewussten Drucks kommen.

Was letztlich bedeuten würde, dass man sich anstatt in Richtung
Harmonisierung, weiter weg von ihr bewegt.

Da müsste man dann erst einmal wieder "hinaus" finden.
Ich bin zwar "weich", aber darin bin ich "knallhart"

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JasminRheinhessen
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Re: Draufsicht oder Aussicht

Beitrag von JasminRheinhessen » 19 Feb 2015, 03:08

Hiermit überreiche ich Dir die Definition - und gleichzeitig Ursachenerklärung von
Homophobie, Transphobie, Lesbophobie - ) ***

Das freut mich jetzt - das unser Diskurs hier eine so schöne Punktlandung erreicht hat.

*** > nur der kognitive Anteil - > es gibt auch pränatal angelegte durch Weitergabe,
da Fähigkeiten und Talente weitergegeben werden können, müssen Emotionen auch weitervererbbar sein > ist eine These die zu recherchieren sich lohnt
hier in meiner Antwort sind jetzt nur die Phobien gemeint,
die kognitiv entstanden, oder bereits die Veranlagung kognitiv verstärkt wurde


Zu Deinem Beispiel des gegensätzlichen Drucks durch Verdrängung zu einem vom Gehirngeschlecht weit entfernten Identitätsrasterpunkt ein Beispiel:

Gehirngeschlecht: 80% weiblich
Identitätsgeschlecht: Mann, schwul, ungeoutet, Angst vor Outing
erlebte eine strenge patriarche Erziehung: Verbot von Homosexualität
mit maximalem Anerkennungsverlust bei Nichteinhaltung
Entdecken der eigenen Homosexualität > Eigenabwehr durch maximale Verneinung
von Homosexualität, Manifestierung der Verneinung in Abneigung, Homophobie

ohne diese kognitiven Einflüsse:
Identitäsgeschlecht: evt. Mann, schwul, Outing kein Problem
bis hin zu:
Identitäsgeschlecht: Frau(IF)

Praxis des Identitätsgeschlechts im ersten Beispiel mit der maximalen Verdrängung:
Er erzählt jedem seiner Kumpels in seinem Umfeld, wie schlimm Schwule sind,
(> um den Verdacht, dass er schwul sein könnte zu neutralisieren)
dies macht er auch in einem Umfeld, dass Schwule bereits akzeptiert hat,
das zeigt, dass diese Aussage von ihm selbst intentiert ist, um sich zu entstressen
(Der Druck den Du ansprichst, der ihn weit weg von seinem Gehirngeschlecht zieht)

Seine Gehirngeschlecht ist weiblich, er fühlt sich zu Wesen hingezogen,
die er Transen nennt, seine sexuelle Präferenz ist hetero, er hält sich aber für schwul,
weil er genitalistisch in seiner Identität denkt,
daher hat er Angst, wenn er mit Transen gesehen wird, für schwul gehalten zu werden.

Sein Verlangen übermannt ihn ab und an, und er geht zu einer Transe.
Sein Gehirngeschlecht gewinnt hier, aber nur unter starken seelischem Kampf,
da dies seine Verdrängung aufbricht, der Schmerz der Jugend kommt wieder um Vorschein,
das dies etwas schlimmes ist, dass wurde ihm eingehämmert.
Der Trieb ist stärker solange er sexuell stark motiviert ist, gewinnt sein Gehirngeschlecht an Einfluss.
Die sexuelle Kraft lösst die kognitive Verdrängung soweit auf, dass er zu ihr gehen kann.
Aber geniessen kann er es nicht, ist mit Unbehagen begleitet,
als würde er etwas verbotenes machen.
Nach dem Orgamus, gewinnt die kognitive Verdrängung sofort wieder die Oberhand,
er fällt wider in seinen Pseudo-Ruhepunkt zurück, in dem er immer ist,
wenn die sexuelle Kraft nicht stark ist.

Du hast hier einen Worst-Case der kognitiven Erziehung, der kognitiven Prägung.

Dieses Szenario kannst Du beliebig scalieren,
in weniger entfernte Rasterpunkte vom Gehirngeschlecht:

Die Frau, die zugibt, das sie lesbisch ist.
(sexuelle Präferenz intentiert durch die Identität, dass sie Transmann ist,
kann, muss aber nicht sein, aber das "kann" zu berücksichtigen
ist wichtig bei dieser Betrachtung)


Hier hatte ich einen Analyse von Homophobie und Transphobie versucht
http://www.freeyourgender.de/forum/view ... =373&t=317

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