Christina Uekermann, LPR, zu "Kay One - Prinzessin gesucht"

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Christina Uekermann, LPR, zu "Kay One - Prinzessin gesucht"

Beitrag von Freeyourgender » 12 Feb 2015, 16:39

Christina Uekermann antwortete auf eine Beschwerde von ATME e.V.
im Auftrag der Hessischen Landesanstalt für privaten Rundfunk und neuen Medien
Website:
http://www.lpr-hessen.de/default.asp?m=206
Wiki:
http://bit.ly/16YvEoO

In ihrer Funktion als Juristische Referentin in Programmfragen

Gegenstand der Diskussion ist die Show von RTL2:
"KAY ONE - Prinzessin gesucht!"
http://www.rtl2.de/sendung/kay-one-prinzessin-gesucht

Kay One:
http://de.wikipedia.org/wiki/Kay_One

alle Texte entstanden auf der ATME Facebook-Website:
https://www.facebook.com/atme.ev/posts/ ... 9543081454

Wir zitieren die Problembeschreibung des Sachverhaltes von Kim Schicklang, ATME e.V.
http://www.atme-ev.de
wie auch die Antwort,
von Christina Uekermann,
wie auch die Stellungnahme von FYG.
Aus diesen 3 Briefen geht der Sachverhalt hervor, der hier nicht weiter kommentiert wird.


Schilderung des Problems von Kim Schicklang, ATME e.V.:

Zitat Anfang:

Die Hessische Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien sieht kein Problem darin,
wenn transsexuelle Frauen als Lügner über ihr eigenes Geschlecht dargestellt werden.

Gegenstand der Beschwerde war, dass RTL2 in der Sendung „Kay One – Prinzessin gesucht“
Transsexualität so dargestellt hat,
als handele es sich bei transsexuellen Frauen generell um Männer und nicht um Frauen.
Desweiteren hatten wir uns darüber beschwert dass in der Sendung legitimiert wurde,
Frauen, die nicht den körperlichen Normen entsprechen ausgrenzen oder zurückweisen zu dürfen.
Hassverbrechen wie beispielsweise der Fall Angie Zapata in den USA,
aber auch viele andere dieser Hassverbrechen, werden ähnlich von den Tätern legitimiert:

Frauen, die körperlich von Normen abweichen werden von den Tätern als „Mann“ oder „Es“
bezeichnet, wenn sie meinen, eine geschlechtliche Besonerheit entdeckt zu haben.
Den Frauen, die Opfer von Gewaltverbrechen werden wird unterstellt,
sie hätten den Täter in ihrem Geschlecht belogen, woraufhin die Reaktion ja verständlich –
so die Logik der Täter – sei.

In „Kay One – Prinzessin gesucht“ wird dieses Prinzip legitimiert.

Sasa, eine transsexuelle Frau, spielt der Dramaturgie der Autoren zufolge die Rolle „der transsexuellen Frau“, die „Kay One“ in ihrem Geschlecht betrügt.

Unsere Beschwerde richtete sich nicht gegen die Behandlung von Sasa.

Wir glauben, dass jeder Mensch, der an Billigfernsehen teilnimmt, in der Lage ist,
selbst zu beurteilen, ob ihm das gut tut, oder nicht.

Kern der Beschwerde war,
dass durch die Art und Weise der Darstellung Klischees über transsexuelle Menschen reproduziert werden, die sogar dazu geeignet sind geschlechtliche Gewalt gegen Frauen,
die nicht den Körpernormen entsprechen, zu legitimieren.

Die LPR Hessen schloss sich dieser Sicht – wie auch nicht anders zu erwarten – nicht an.
Wir wissen, dass die Gewalt gegen transsexuelle Menschen in Deutschland meist nicht sanktioniert wird und ein grosser Teil der Medien den Charakter des „transsexuellen Menschen“ zur Belustigung verwenden.

Beschwerden gegen die verunglimpfende Darstellung transsexueller Frauen, die bereits damit
beginnt, ihnen ihr Geschlecht in Abrede zu stellen, wie z.B. die Behauptung transsexuelle Frauen
hätten sich vom Mann zur Frau „umoperieren“ lassen (ein Klassiker der Klischeeberichterstattung die uns auch auf öffentlich-rechtlichen Medien immer wieder begegnet),
werden von den Zuständigen Gremien regelmässig nicht weiter behandelt mit dem Hinweis,
dass man keine Diskrimnierung erkennen könne und alles völlig in Ordnung sei so.

Die mangelnde Sensibilität deutscher Medien gegenüber transsexuellen Menschen kommt nicht
von ungefähr:
Bis heute wird die klischeehafte Berichterstattung damit legitimiert,
dass es ja „Experten“ gibt, die das ganz genauso sehen.
Psycho-Sexologen, die sagen, es handele sich bei transsexuellen Frauen um „Männer,
die sich wie Frauen fühlen“ und das dann „Gender-Dysphorie“ nennen werden von der Politik hofiert und von angeblichen Betroffenenorganisationen untersützt,
denen ein wenig Mitspracherecht versprochen wurde.

Wir sehen eine Änderung der Zustände nur dann für möglich, wenn sich transsexuelle Menschen,
insbesondere transsexuelle Frauen emanzipieren, und sich zu Wort melden.
Wenn die Medienberichterstattung sich ändern soll haben wir, diejenigen um die es geht,
eine Mitverantwortung. Wir sind es, die entweder zulassen,
was über uns berichtet wird und wie wir dargestellt werden, oder sich dagegen wehren –
oder, was möglicherweise sinnvoller ist, da die Hoffnung,
dass sich die Medien in Deutschland von alleine verändern äusserst gering ist -

die Mail von Christina Uekermann von der Landesanstalt für Medien in Hessen ist da ja der beste
Beweis dafür – selber Medien produzieren müssen, um einen gesellschaftlichen Wandel zu erzeugen, der uns in Zukunft auf die heutige Zeit kopfschüttelnd zurückblicken lassen wird –
so wie das heute der Fall ist, wenn wir uns alte Filme ansehen und uns fragen müssen,
wie Frauen früher dargestellt wurden.

Zitat Ende


Antwort von Christina Uekermann:

Sehr geehrte Frau Schicklang,
per E-Mail vom 18.09.2014 hatten Sie sich über die Ausstrahlung der Sendung „Kay One – Prinzessin
gesucht“ am 06.10.2014 im Programm von RTL 2 beschwert.

In der zweiteiligen Doku-Sendung bekommen 10 junge Frauen die Möglichkeit,
den Rapper Kay One kennen zu lernen und „sein Herz zu erobern“.
In einer Villa auf Mallorca konkurrieren sie bei romantischen Dates und Wettkämpfen.
Unterstützt wird Kay One von zahlreichen Mitarbeitern, darunter Koan Goldpinsel,
der kleinwüchsige „Master Two“ und ein Fitnesstrainer.

Am Ende darf Kay One sich für eine der Frauen entscheiden.
Während der Wettkämpfe kommt es zu Streitigkeiten und emotional geführten
Auseinandersetzungen zwischen den Kandidatinnen.

Sie kritisieren, dass RTL 2 mit der Ausstrahlung der Sendung transsexuellenfeindliche Hetze
betreibe und gegen die in § 13 Hessisches Privatrundfunkgesetz (HPRG) gesetzlich verankerten Programmgrundsätze verstoße.

Die Presse hatte bereits zwei Wochen vor der Ausstrahlung der Sendung darüber berichtet,
dass unter den Teilnehmerinnen der Sendung die transsexuelle „Sasa“ sei
und die Sendung daher den Titel „Prinz sucht Prinz“ tragen müsse.
Auch Sänger Bushido spottete über Twitter, dass eine der Teilnehmerinnen keine Frau sei.

Nach einer ersten Prüfung durch die LPR Hessen haben wir die von Ihnen kritisierte Sendung zur
abschließenden Bewertung der Kommission für Jugendmedienschutz der Landesmedienanstalten
(KJM) vorgelegt. Diese hat die ausgestrahlte Sendung unter Würdigung aller rundfunkrechtlichen
Aspekte geprüft. Im Ergebnis der Prüfung lässt sich allerdings kein Verstoß gegen die
rundfunkrechtlichen Bestimmungen feststellen:

Im zweiten Teil verlangt Kay One, dass sich alle Kandidatinnen abschminken, um festzustellen,
wie die Teilnehmerinnen ungeschminkt aussehen.

Die 23-jährige Sasa weigert sich und erklärt, sie schminke sich sogar nachts zum Schlafen.
Kurz darauf outet sich Sasa gegenüber Gessica und erklärt, „…dass da noch was hängt.
Überraschungseier für Kay …“.

Koan Goldpinsel hat das Gespräch über eine Überwachungskamera mit verfolgt und gibt die
Neuigkeit an Kay One weiter. Gemeinsam überlegen sie, was die Aussage von Sasa bedeuten könnte.

Kay One vermutet, dass es sich bei Sasa um einen als Frau verkleideten Mann handelt und reagiert
im ersten Moment sehr emotional. Er schubst Koan Goldpinsel von sich weg und fragt immer wieder,
ob er das gewusst habe.
Zu den Personen im Raum sagt Kay One: „Wollt Ihr mich verarschen, Mann?!“.

Später bereut Kay One, dass er Koan Goldpinsel weggestoßen hat und erklärt:
„Mir sind so die Sicherungen durchgebrannt. Jetzt stell Dir mal vor, er sagt,
das ist ´ne Transe. … Du Penner hast viel öfter mit der geredet als ich.“
Im Interview äußert Sasa: „Früher war ich ein Junge.
Jetzt bin ich – ich sag jetzt mal nicht eine Frau – aber ein sehr weibliches,
feminines menschliches Wesen, was ich mir schon immer gewünscht habe.

Diese Operationen habe ich einfach gemacht, um mein Äußerliches mit meinem Innerlichen zu
vereinen. … Das, was ich im Höschen hab, das sieht ja keiner.
In dem Teilbereich hab ich immer noch ein männliches Geschlecht. …

Ich glaube, wenn der Kay das erfährt. Er wirkt ja so nach außen immer so machohaft und auch ein
bisschen aggressiv und ich weiß nicht, wie er reagieren wird, wenn er das merkt.
Also ich hab schon ein bisschen Angst vor seiner Reaktion.“
Später werden wieder die Bilder eingespielt, als Koan Goldpinsel von Kay One attackiert wird.

Kay One berichtet im Interview: „Ich hab mich jetzt schon wieder beruhigt.
Aber es war für mich jetzt nochmal so krass zu sehen, dass manche Frauen,
ähh Männer sich so umoperieren, dass man es nicht merkt.

Normalerweise sieht man das an den Händen, an dem Adamsapfel und an der Stimme.
Sasa hat weibliche Hände, weibliche Füße. Das ist schon echt krass!
Ich war jetzt grad ein bisschen sauer. Ich war auch auf Koan sauer, weil ich dachte,
der steckt mit den Leuten irgendwie unter einer Decke.

Ich hab mich auch bei ihm dann nochmal entschuldigt. Es war nicht gut von mir,
dass ich ihn geschubst habe.

Vom Menschlichen her ändert sich jetzt gegenüber Sasa nichts.
Ich find sie immer noch super nett, super freundlich. Aber da wird halt nie was gehen.“.
Sasa darf noch für einen Tag bleiben, wird schließlich aber von Kay One nach Hause geschickt.

Die vorliegende Sendung wurde nach 20:00 Uhr ausgestrahlt,
so dass gemäß § 5 Abs. 3 Nr. 2 i. V. m. Abs. 4 Jugendmedienschutz-Staatsvertrag (JMStV) eine
Entwicklungsbeeinträchtigung von Kindern und Jugendlichen über 12 Jahren auszuschließen war.

Im Hinblick auf die Sequenzen, die sich mit der Transsexualität von Sasa befassen,
konnte die KJM keine Entwicklungsbeeinträchtigung für Kinder und Jugendliche ab 12 Jahren feststellen.
Das Thema Transsexualität wird in einer Weise präsentiert,
die auch jüngere Zuschauer ab 12 Jahren nicht überfordert.
Auch wenn durch das zunächst heimlich mit versteckter Kamera beobachtete Outing von Sasa
gegenüber Gessica das Thema Transsexualität inszeniert wirkt,
so ist die sehr emotionale Reaktion von Kay One nachvollziehbar.
Zu keinem Zeitpunkt wird Sasa die Transsexualität „vorgeworfen“ oder ihre Menschenwürde
abgesprochen. Sasa´s sexuelle Orientierung wird nicht benutzt,
um einer einseitigen Propagierung Vorschub zu leisten. Ausgrenzungstendenzen sind daher
insbesondere beim jüngeren Publikum nicht zu befürchten.

Darüber hinaus ist auch kein Verstoß gegen die in § 13 Hessisches Privatrundfunkgesetz und § 41
Rundfunkstaatsvertrag verankerten Programmgrundsätze festzustellen.

Die Sendung diskriminiert weder transsexuelle Menschen noch wirbt sie für eine einseitige Charakterisierung der Geschlechter, die die Wahrnehmung der Zuschauer nachhaltig negativ prägen könnte.

In jedem Fall möchte ich Ihnen für Ihren Hinweis danken.

Durch Ihre aufmerksame Beobachtung unterstützen Sie die Landesmedienanstalten bei der Wahrnehmung ihrer Aufgabe, ein den medienrechtlichen Bestimmungen entsprechendes Programm zu gewährleisten.

Mit freundlichen Grüßen

Im Auftrag

Christina Uekermann





Stellungnahme von FYG - wurde als Facebook-Kommentar gepostet:

Sehr geehrte Christina Uekerman,
das Problem ist hier, dass hier eine "Story" mit Realitäten kollidiert:
Der Begriff Transsexualität, der hier ja mit besetzt wird, entspricht realen Problemen und Gegebenheiten.
Der Plot ihrer Sendungsstory ist frei erfunden, strahlt aber durch Realbezeichnungen wie "Transsexualität" in die Gesellschaft, wird dadurch mit Realtiäten verglichen,
es werden Meinungen gebildet, Gesinnungen, Moral und Wertemuster erzeugt,
besonders bei jungen Menschen.

Das diese "Stories", tatsächlich wie Realitäten assimiliert werden,
sieht man z.B. daran, dass Begebenheiten aus der Story der Show,
mit Begebenheiten aus dem Real-Live von "Sasa" vermischt werden
in Nachrichtenmeldungen, gut zu sehen hier bei AD HOC NEWS:
"Einem Medienbericht zufolge hat sich Transfrau Sasa,
die zuletzt Rapper Kay One im TV verführen ...""
http://www.ad-hoc-news.de/transfrau-sch ... s/39811272

Wenn Sie sich dieser Verantwortung bewusst werden wollen, müssen sie Realitäten,
von Comedy, Comic, Satire, Stories, Fiction und Märchen trennen.

Das müssen sie natürlich nicht, aber sie könnten es, um zu vermeiden,
dass Parallelen in die Realität von jungen Menschen gezogen werden,
z.B. dadurch, das ein junger Mann vielleicht eine TS, die er in einem Jugendheim trifft,
oder anderswo, mit seinen Erfahrungen ihrer Story abgleicht.

Frühe Meinungen sind sehr prägent.
Um Problemen, die die TS haben, entgebenzuwirken, sollten sie eher die TS so darstellen,
dass sie liebgewonnen werden kann.

Hass durch Transphobie und Homophobie haben schon genügend TS zu erfahren,
auch ohne ihre Story.

Es liegt an Medienmachern, diesen Hass zu vermeiden, oder Gefahr zu laufen, diesen zu unterstützen.

Vielleicht wissen sie nicht, was Transphobie bedeutet. Es wäre gut, hier aufzuklären.
Der Plot der Story tut das Gegenteil. Er stellt Kay als Opfer dar, der transphobe Gefühle ertragen
muss, weil er nicht gewarnt wurde, dass die Prinzessin ein männliches Genital hat.
Der schwarze Peter ist aber nicht bei der TS, sondern bei Kay, der lernen muss,
dass er die Ursache seiner Gefühle selbst ist, und nicht sein Gegenüber.

Wenn sie diese Story so beibehalten wollen, müssen sie Realität von Comic trennen,
dann beschreiben Sie keine TS, sondern sprechen von Paulchen Panther, Micky Maus,
Tick, Trick und Track, Tom und Jerrry. aber benutzen sie bitte keine Begriffe,
die aus der Medizin hevorgehen, und mit der Problematiken verknüpft sind,
die Menschen von der Brücke springen lassen.

Der Plot ist zu verurteilen, moralisch. Er ist legal und nicht anfechtbar, aber es ist moralisch verwerflich, TS so darzustellen.

TS sind keine Comicfigur. Sie gehen mit dieser Story absichtlich in einen Bereich, der Quoten verspricht.
Bedienen Transphobie.
Bedienen TS als Witzfigur darzustellen.
Wenn sie die TS als Problemfall darstellen müssen, würde keine TS im Plot vorkommen, würde ja keine Quoten bringen.
Sprechen sie bitte von MickyMaus, wenn sie über MickyMaus schreiben, nicht von Menschen.
Danke.
Eine Lektüre empfehle ich ihnen, aber sie kostet evt. zuviel Zeit zu lesen, dass ist evt. nicht zu
erwarten von Menschen, die mit ihren Medien Meinungen erzeugen, die andere Menschen so
darstellen,
dass andere wiederum kein schlechtes Gewissen mehr haben,
sie zu verletzen, körperlich, seelisch oder beides.

http://www.freeyourgender.de/forum/viewtopic.php?t=574



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KJM - Kommission für Jugendmedienschutz

Beitrag von Freeyourgender » 12 Feb 2015, 17:02

FYG fiel in der Antwort von Christina Uekermann auf,
dass Christina sich auf die KJM bezogen hat,
die die Show geprüft hat.

In Bezug auf die Beschwerde von Kim Schicklang kann diese Prüfung also nur dann sinnvoll sein,
wenn die Prüfung auf die Frage zeigt:

Ist dieser Content transphob ?

FYG weiß, dass die Entstehung der KJM, im Jahr 2003, aus der Zielvorgabe entstanden ist,
deutsche Webseiten mit Pornographie, die ohne Jugendschutztor, bzw. Altersverifizierung erreichbar waren, aufzuklären, bzw. darauf hinzuweisen,
dass hier Jugendschutztore einzubauen sind,
und falls dies nicht geschah, wurden diese Seiten vom Netz genommen.

Die KJM nimmt auch über das Internet hinaus Aufgaben wahr, und ist breit aufgestellt,
aber die Grundfunktion ist, Medien aufzuspüren, die FSK18 Inhalte haben,
aber noch ohne Jugendschutz, ohne AVS-Tore (AVS->Age-Verfication-System) ausgestattet sind.
Bzw. generell Medien zu überprüfen, ob sie die Altersklassifizierung (FSK12, FSK16 usw.) einhalten.

Website:
http://www.kjm-online.de
Wiki:
http://bit.ly/1yyKwAx

FYG wundert sich nun an dieser Stelle,
inwiefern eine Kommission, deren Kernkompetenz FSK18-Themen sind,
in der Lage sein soll,
Inhalte daraufhin zu bewerten,
ob sie transphob in die Gesellschaft strahlen.

Der Schwerpunkt, bzw. sogar die Hauptaufgabe der KJM ist,
die Inhalte in Kinder und Jugendinhalte zu trennen,
und festzulegen, was Erwachseneninhalte sind,
und diese Grenzen zu überwachen, dass sie eingehalten werden.

Dies zeigt auch deutlich der Verweis von Christina Uekermann auf FSK12,
die Sendung wurde mit FSK12 eingestuft.

Dies ist genau der Zuständigkeitsbereich der KJM.

Dieser wurde erfüllt. Der Film ist FSK12.

Aber ist der Film transphob ?

Diesen Sachverhalt hat die KJM nicht geprüft,
oder etwa doch ?

Mit welchen Kriterien prüft die KJM transphobe Inhalte ?

Und sind transphobe Inhalte immer "gleich" transphob,
wenn sie transphob sind, egal für welche Altersgruppe ?

Provokante Frage: Ist eine transphobe Deklarierung altersunabhängig ?

Diese Frage ist hochinteressant,
und auch die Folgefrage die daraus erwächst:

Gibt es eine zentrale Stelle in Deutschland,
die Medien auf transphobe Inhalte überprüft ?


Dieser Frage wird FYG nachgehen,
denn sollte diese Überprüfung nicht vorhanden sein,
ist dies verbesserungswürdig und muss als Defizit geoutet werden.

Vorab kann festgestellt werden,
dass die KJM eine Institution ist, die nicht direkt dem Rundfunkstaatsvertrag unterworfen ist,
sondern speziell dem Jugendmedienschutz-Staatsvertrag zuarbeitet.
http://de.wikipedia.org/wiki/Rundfunkstaatsvertrag

Es ist auch zu befürchten, dass Transphobie,
nicht strafbewehrt wird,
da auch Homophobie bisher in Deutschland,
keiner besonderen Bewertung innerhalb einer Straftat zukommt.
In USA ist Homophobie als Intention für eine Straftat explizit geführt.

Daher kann man daraus schon ableiten,
das höchstwahrscheinlich keine Regelungen in den Gesetzestexten vorhanden sind,
die Transphobie beschreibt, und somit diese auch
von keiner Institution, wie hier von Christina Uekermann angemerkt, von der KJM, "geprüft" wird.

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