CXXXIV - schon als Kind kennst Du Deine Identität

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Freeyourgender
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CXXXIV - schon als Kind kennst Du Deine Identität

Beitrag von Freeyourgender » 28 Sep 2016, 10:41

Ja - Du kennst schon sehr früh Deine Identität.

Das Problem ist aber die Bewusstmachung,
was los ist.
Man spürt, dass man nicht das ist,
was andere von einem annehmen,
bedingt durch das Genital.
Man kann es aber nicht "normal"(SIC!) einordnen, da man sich im Mainstream nicht
orientieren kann.
Kinder unterscheiden nicht in Mainstream
und Subkultur.
Sie sehen nur ihre Umwelt, die sie erleben,
und die ist in "der Regel" heteronormativ.

Das wird heute langsam besser,
allein durch die Existenz von Regenbogenfamilen,
aber gehen wir ein paar Jahre zurück,
da hatte man fast keine Chance.
Ausser durch "Selbststudien" und Erforschen.
Desshalb ist es fast normal,
dass in unserer Zeit, der Gegenwart,
dass Menschen sich erst Ende Zwanzig,
Anfang Dreißig finden,
und wissen: Ich bin nicht das,
was mein Genital aussagt.
Klar, sie wurden vor 25 Jahren sozialisiert,
in einer Zeit, als sich gerade Parteien wie die Grünen anfingen zu etablieren,
die diese Themen auf ihrer Agenda aufnahmen.

Man muss also unterscheiden,
zwischen
Erstens
"sich bewusst machen",
dass man nicht das ist,
was das Genital aussagt.
Das findet sehr früh statt
meist schon in den ersten Schuljahren,
wenn soziale Kontakte wichtig werden,
und man in der Gruppe lernt,
das Jungen und Mädchen anders behandelt werden.
Dann reflektiert man:
Hey - ich gehöre da nicht in diese Gruppe
und
Zweitens
lernt, dass was sich selbst einordnen kann,
zu benennen, was das ist, was man fühlt.

Das Zweitens, das Benennen, was das denn eigentlich ist,
ist die Schwierigkeit:
Denn kommt dieses Gefühl in der Gesellschaft nicht vor, wird von niemanden vorgelebt,
"findet man sich nicht".
Desshalb dauern Selbstfindungsprozesse so lange.

Beispiel:
Du bist ein lilafarbener Kieselstein,
und siehst rings um Dich herum,
nur weisse und schwarze Steine,
und die sagen auch noch,
Du wärst weiss oder schwarz,
obwohl Du beteuerst, du bist lila.
Wie willst Du Dich da selbst finden ?
Du kannst Dich nicht finden,
weil die anderen lilafarbenen Kieselsteine
sich in dieser Welt versteckt halten sollen,
müssen, desshalb triffst Du diese nicht einfach so leicht, wie die anderen weissen und schwarzen.
Irgendwann findest Du dann doch einen lilafarbernen der Dich "aufklärt":
"Ja es gibt auch lilafarbene Kieselsteine,
Du bist auch einer", sagt er.

Desshalb ist Schulaufklärung so wichtig.
So wichtig, die Existenz darzustellen,
um früh festzustellen:
Ja, das trifft für mich auch zu.

Ansonsten rennt man jahrzehntelag
mit falschem "Label" herum,
und meint irgendwann sogar selbst, schwul zu sein,
nur weil andere das so sehen.

Identitätsgefühle sind unabhängig
von Sexualtrieb.

Die sexuelle Komponente wird wie bei CIS Menschen später ausgeprägt,
die passt dann meist auch ganz und gar
nicht in die heterogene Gesellschaft,
logisch, die Identität weicht ja schon ab,
dann ist es wahrscheinlich, dass die Erwartung, "wenn man denn nun lieben soll", auch nicht passt.

Wenn man also eine weibliche Identität hat, und hetero ist (von der Identität aus gesehen)
liebt man Männer.
Für die Genitalisten ist man dann aber ein Mann, der sich als Frau verkleidet und schwul ist.
Wenn man während der Selbstfindung ist,
hat man lange Zeit selbst von sich das Bild,
dass man schwul wäre,
viele kommen über diesen Punkt nie hinaus,
da ihr Selbstfindungsprozess nicht weiter fortschreitet, mangels Input aus der Gesellschaft, bzw. ständigem falschen Input:

Transgender ist ein sehr neuer Begriff,
der für jeden etwas anderes bedeutet;
je nachdem, von welcher Verständniswelt
er auf diesen Begriff schaut.
Fragt man z.B. einen Genitalisten
(Penis=Mann, Vagina=Frau)
wass den Transgender wäre,
bekommt man Erklärungen,
die ich unter Travestie einordnen würde.

Chapeau.

Viel Spass dann bei der Selbstfindung.

Da muss dann tief gebuddelt werden.

Wer sagt denn Dir.
Hey - Du bist eine Frau,
nur Dein Genital passt nicht,
im Prinzip bist Du intersexuell,
wenn man die Psyche als geschlechtsbestimmenden Teil berücksichtigt.

Klar, da gibts nicht viele,
die das zu Dir sagen.

Und früher gabs da so gut wie keine.

Ach ja - wir haben ja auch noch
den Begriff "Transsexuell",
da wird man dann als psychisch krank eingestuft. (F64.0 im ICD und DSM)
Viel Spass dann bei der Selbstfindung.

Und jetzt noch mal alle die Frage stellen:

Woher soll ein Kind wissen,
dass es Transgender ist.

Ja - klar, woher soll es dann dann wissen.

Heute sind wir soweit,
dass wir es dem Kind bestätigen, sagen.

Und jetzt schreien sie wieder,
und wir hören die Stimmen,
die vorher schon dafür gesorgt haben,
die lilafarbenen Kieselsteine zu vertreiben:
"Frühsexualisierung !"(SIC!)
"Indoktrinierung von Homosexualität !"(SIC!)



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