CLV - elaboriert vs. restringiert

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JasminRheinhessen
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CLV - elaboriert vs. restringiert

Beitrag von JasminRheinhessen » 23 Nov 2016, 09:12

Ist eine restringierte Sprache für diese komplexen Sachverhalten überhaupt möglich ?
Ohne dass der Interpretationsspielraum so gross wird, dass wir im Bereich der Bibel ankommen ?

Auch ist ein gewisses Maß an elaborierter Ausdrucksform doch auch ein Garant dafür,
in gewissen Kreisen ernst genommen zu werden ?

Der Preis des hohen Interpretationsspielraums, bis zum "raten" was gemeint sein könnte,
möchte ich denke ich nicht zahlen, dann ist es mir fast lieber,
ich erscheine als "schwer lesbar", aber wer es sich dann antut, weiss dann zumindest,
in der ausdifferenzierten Form, was ich gemeint habe.

Eine Fehlinterpretation hat auch noch, neben dem falsch verstehen, oder nicht verstehen,
einen weitere Nachteil: Meinungsgegner können einen noch leichter das Wort im Mund herumdrehen,
wie sie es jetzt bereits schon können, und man ist dann nur noch damit beschäftigt,
Unterstellungen zu entkräften.

Bleiben wir nebulös ? Oder legen wir den Finger in die Wunde.

Die Pathologen und Ärzte, Gutachter und MDK, sprechen einen noch elaborierteren Code,
bis zum lateinisch, dass man es gar nicht mehr versteht.
Bei ihnen ist es aber eher kein Nachteil, dann können sie sich unter sich verständigen,
und um den, um den es letzten Endes geht, da ist es besser, er bleibt dumm, für die Unterdrückung desselben.

Aktive Patienten lernen diese Sprache, um mitreden zu können, müssen es - sind dazu gezwungen.

Meine Leser_innen müssen evt. auch ihren Sprachschatz erweitern, aber es ist in ihrem Interesse dann.

Es bleibt also eher elaboriert, schwer lesbar, aber ausdifferenziert und eher eindeutig als nebulös.

Hohe Abstraktion kann zwar besser konsumiert werden, führt aber zu keinem Ergebnis.

Abstraktion von Texten geht einher mit der Länge von Texten,
nicht nur eine vereinfachte Sprache ist besser lesbar, auch kürzere Texte,
diese Kürzungen bergen aber die gleichen Gefahren, das wichtige Sachverhalte
innerhalb der Kürzungen verlorengehen.

Wer jedoch als oberste Prämisse das Wohlgefühl der Leser_innen stellt,
noch über der Sicherheit, richtig verstanden zu werden, schreibt kurz und restringtiv.

Aus Anstand gegenüber dem Adressaten allein, galt es zu früheren Zeiten,
sich kurz zu fassen, Blaise Pasal, Goethe, Mark Twain, Karl Marx formulierten
Entschuldigungen in diesem Sinne, dass sie keine Zeit gehabt hätten, für einen kürzeren Brief.
Zitat von Blaise Pascal:
"Ich habe diesen Brief nur deshalb länger gemacht, weil ich nicht Muße hatte ihn kürzer zu machen."
Quelle:
https://de.wikiquote.org/wiki/Voltaire



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