NAFRIS und Trans* - Warum Begriffe wesentlich sind

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NeverSayTrans
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NAFRIS und Trans* - Warum Begriffe wesentlich sind

Beitrag von NeverSayTrans » 02 Jan 2017, 13:23

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Am 2. Januar 2017 titelt Bild Online:
Riesen-Wirbel um WDR-Kommentar zum Streit von"NAFRIS"
"Da waren sie wieder, die gewaltgeilen Männerhorden"
++ Polizei-Einsatz in der Kölner Silvester-Nacht löst Rassismus-Debatte aus ++

Quelle:
http://www.bild.de/politik/inland/sex-u ... .bild.html

"Problem A"

Begriffe werden dann immer zum Problem, wenn sie Menschengruppen zusammenfassen,
und diese Menschengruppen über diesen Begriff mit bestimmten Eigenschaften versehen,
die für jeden Einzelnen dieser Gruppe dann in gleichem Maße gelten sollen.
Die mit dem Begriff mitgelieferten Eigenschaften haben meist eine negative Konnotation
und werden von den Vereinahmten daher abgelehnt.

Ist die Konnotation neutral, genügt aber bereits das Gefühl, falsch beschrieben zu werden,
das gleichermassen eine Ablehnung gegen ein Label hervorruft.

Wir sehen, dass der Versuch,
verschiedenes mit einem Begriff zwanghaft auf einen Nenner bringen zu wollen scheitern muss.
Diesen hier beschriebenen Problemkomplex fasse ich mit "Problem A" zusammen.

NeverSayTrans sieht diese Problematik "A" auch bei allen einzelnen Trans-Begriffen gegeben,
z.B. Transgender, Transpersonen, Transmenschen, Transidente, Transsexuelle.

Diese Eigenschaftsübertragung auf ein Hauptwort sehen wir in der sprachlicher Falschdarstellung,
z.B. anstatt "transsexuelle Frau/Mann" zu schreiben, wird das Hauptwort "Transsexuelle" creiert,
also einer Eigenschaft (>einem Zustand) wird ein Begriff für eine Personengruppe zugeordnet.

Diese Vorgehensweise sehen wir auch bei der Eigenschaft "transident", die zur Personengruppe "Transidente" wird.
Bei dem Kunstwort "Transgender", wird auch eine Eigenschaft, ein Verhalten beschrieben,
und zu einer Personengruppe zusammengefasst.

Im Kürzel LSBTTIQ sehen wir dann z.B. zweimal ein T stehen, dass zwar auch als Eigenschaftswort
gemeint sein könnte, aber vom Leseverständis eher als Hauptwort wahrgenommen wird,
und den entsprechenden Kunstbegriff für die Personengruppe meint: Transgender, Transsexuelle, Transidente.

Trans-Begriffe zu verneinen, ist nicht nur dem o.g. Problemkomplex A geschuldet.


"Problem B"

Hinzu kommt der Umstand, dass es keine einheitlichen Verständnis-Definitionen der Begriffe innerhalb des
Geschlechter-Diskurses, wie auch in der Gesellschaft gibt, da vor allen die Medien die Begriffe in einer Art verwenden,
die keinen Paradigmenwechsel im Verständnis der Begriffe zulassen.
Eine geborene Frau mit männlichem Genital bleibt vom Verständnis ein Mann, der sich wünscht eine Frau zu sein,
beide Verständniswelten werden unter Trans-Begriffen verschmolzen.
Die Nichttrennung dieser Verständniswelten können kein Umdenken in der Gesellschaft bewirken.

Es gibt
a) medizinische Definitionen,
b) Definitionen von Menschen, die meinen zu wissen was sich dahinter verbirgt,
und
c) eine Vielzahl Definitionen der Strömungen im Geschlechterdiskurs,
die den Begriff in ihrem Sinne umdeuten möchten, um die Deutungshoheit kämpfen.

Definitionen (>Meinungen) sind zahlreich und daher müsste im Prinzip, bei jeder Verwendung des Begriffes
mitgeliefert werden, in welchem Sinne er nun gemeint ist.

und
d) Der transphobe Teil der Gesellschaft ist für Definitionen aber per se nicht sehr zugänglich,
sondern hat seine eigenen, über Vourteile gefasste Definition.

Desshalb ist es unmöglich zu wissen und auch zu erwarten, wie ein benutzter Trans-Begriff
beim Zuhörer und Leser verstanden wird, oder verstanden werden will.

Ich nenne diesen Problemkomplex, das "Problem B", dass ich hier im Detail erörtert habe:
http://www.freeyourgender.de/forum/view ... 559&t=1158

Zusätzlich, als ob das schon nicht genügen würde, für die einzelnen Trans-Begriffe,
können wir zur Zeit (Stand Januar 2017) beobachten, dass diese einzelnen Trans-Begriffe,
mit jeweils verschieden gefüllten Inhalten, je nach Diskurs-Standpunkt, zu einem Kunstbegriff
zusammengefasst werden:

Trans*

Beide Problemkomplexe A und B führen zu einer Falschdarstellung der gemeinten Person,
was besonders bei Geschlechterthemen, die mit der Identität, dem "sein", der gemeinten Person verknüpft sind,
eine Unsichtbarmachung zur Folge hat, da sich die beschriebene Person in vielen Fällen nicht gemeint fühlt.

Bei identitätsrelevanten Sprachzuweisungen führt dies zu seelischem Schmerz,
da falsch oder nicht genannte Identitäten nicht leben können.
Ignoranz tötet. Den gleichen Effekt erleben diese Menschen, wenn sie Begriffe hören, die sie nicht meinen,
und/oder, die sie in eine in ihrem Sinne negative Konnotation bringen.

Wir brauchen, auch im Sinne der Suizidprävention eine Sprachkonvention
im Geschlechterdiskurs.



Der im August 2015 gegründete Bundesverband Trans* e.V.i.G.
hat Trans* als seine neue Begrifflichkeit für das Thema entdeckt.
Nicht nur in Texten, sondern Trans* wird zum Label des Verbandes selbst, im Vereinsnamen,
sowie zum wichtigen Teil des Logos dieses Vereins,
der ein Sprachrohr für über 30 Organisationen sein möchte.

Zitat auf der Startseite des Verbandes (5. Januar 2017):
"Der Bundesverband Trans* e.V.i.Gr. wurde im August 2015 von 59 Personen
aus über 30 verschiedenen Selbsthilfegruppen, Vereinen und Initiativen gegründet
und setzt sich für die Rechte von Trans*personen im weiteren Sinne ein:
also Menschen, die sich z.B. als transsexuell, transident,
transgeschlechtlich, transgender, genderqueer, trans*, trans, nicht-binär,
Crossdresser, Transfrau, Transmann bezeichnen oder bezeichneten."


Aus Menschen werden Trans*personen, die eine bestimmte Eigenschaft haben.
In jedem Text also, in dem Begriffe / Labels wie Trans* oder Trans*personen verwendet werden,
in jedem Interview und jeder Sendung über Menschen, die Frauen und Männer sind,
entsteht der in diesem Artikel beschriebene NAFRIS-Effekt.

Lieber Bundesverband - mein Kommentar dazu:
Wir möchten nicht wieder einen Stern bekommen, oder Transvestitenschein,
wir sind Frauen und Männer mit bestimmten Eigenschaften.
Fassen Sie uns bitte nicht mit Begriffen zusammen wie Trans* und Trans*personen.
Wir sind Frauen und Männer und Menschen, das sind die Begriffe,
die verwendet werden dürfen. Uns sonst keine.

Wir sind Frauen und Männer und Menschen.
Wir sind Frauen und Männer und Menschen.
Wir sind Frauen und Männer und Menschen.
Wir sind Frauen und Männer und Menschen.
Wir sind Frauen und Männer und Menschen.

Keine Trans* oder Trans*personen

NeverSayTrans ist eine Kampagne, die die Gesellschaft auffordert,
Geschlechter-Begrifflichkeiten im Geschlechterdiskurs als Problem zu erkennen.


Die Facebook-Gruppe von NeverSayTrans findest Du hier:
https://www.facebook.com/groups/neversaytrans

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