Transsexualität: An die Betroffenen

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Freeyourgender
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Transsexualität: An die Betroffenen

Beitrag von Freeyourgender » 08 Jan 2017, 12:21

Auch wenn wir einen Dachverband hätten,
der sich für Transsexualität stark macht,
würde dieser nichts nützen,
wenn Betroffene meinen,
ihr Passing ist wichtiger,
als der Kampf für das Verstanden werden.

Verstanden werden, können wir nur,
wenn die Begriffe, die uns beschreiben,
den Inhalt haben, der uns beschreibt.
Dies ist nicht der Fall,
wenn Du eine Frau bist,
die biologisch eine Frau aufgrund ihrer Gehirnprägung ist,
im Sinne einer Intersexualität.

Genitalien bestimmen eben nicht das Geschlecht.

Dieses Paradigma war immer ein wesentlicher Teil des Begriffes
TRANSSEXUALITÄT.

D.h., wenn Dich Medien Transgender nennen,
wird nicht mehr auf körperliches (intersexuelles),
und damit Genitalgeschlechtsunabhängiges rekuriert,
sondern nur noch auf Dein Verhalten und Deine Rolle in der Gesellschaft.
Das Transsexuellengesetz macht Dich hier in diesem Verständnis
nicht zu einer Frau. Es erlaubt Dir lediglich, juristisch ALS Frau zu leben.

Wir brauchen daher, wenn Du Dir wünschst,
das Menschen Dich wirklich so sehen wie Du bist,
den Begriff dafür.

Dieser ist Transsexualität. Bzw.: transsexuelle Frau.
Und nicht Transgender oder Trans*

Wenn Du die Ursache nicht benennst, warum Du eine Frau bist,
obwohl Du mit einem männlichem Genital geboren wurdest,
kommst Du in Erklärungsnot.
Egal, was Du antworten wirst,
Du bleibst im Verstehen des Zuhörers biologisch männlich,
und verlierst die Chance, dass er versteht,
dass Transsexualität angeboren ist.
Dein Frausein angeboren ist.

Du kannst dann zwar im besten Falle Akzeptanz bekommen, aber kein Verstehen.

Verständnis und Verstehen sind ein immanenter Unterschied.

Verständnis kann auch Mitleid bedeuten,
wohlwollen, oder wenn wir Pech haben,
lediglich Toleranz.

Ein joviales Lächeln kann sehr ernüchternd sein,
wenn wir annehmen müssen, das wir gar nicht verstanden
werden können.

Dein Geschlecht darf nicht zu einer
"ich wünsch mir was" Kategorie verkommen.


Du bist, wenn Du das erkennst, mitten im politischen Diskurs,
der genau das zum Thema hat, oder auch einfach nur schweigt,
und Dich im alten Paradigma belässt:
Lebt ALS Frau, ist eigentlich (biologisch) Mann.

Der Kampf um den Begriff "Transsexualität" nicht führen zu wollen,
sondern die Hand still zu halten,
wenn Du mit Transgender beschrieben wirst,
bedeutet,
dass Du nicht existent bist,
in der Form,
wie Du Dich selbst beschreibst.
Eine Frau zu SEIN.
UNd nicht eine Frau zu spielen.
Du bist keine Frauspielerin, sondern eine Frau.

Weitere Artikel zu diesem im Jahr 2017 für mich wichtigsten Thema
findest Du hier:
http://www.freeyourgender.de/forum/viewforum.php?f=561

Ich bitte alle Frauen und Männer, die auch als solche verstanden werden wollen,
jetzt aktiv zu werden.
Ansonsten haben wir jahrzehntelange Bemühungen im Diskurs Transsexualität
umsonst geleistet, und stehen bei Stunde 0.


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